In der Nähe des Nova-Rock-Geländes geht es dieses Wochenende nicht um Musik, sondern ums Pflügen. 26 Teilnehmer und eine Teilnehmerin aus ganz Österreich treten nach Vorentscheidungen zum Wettkampf um den Bundessieg an. Mit dabei ist die burgenländische Landesmeisterin Hannah Thrackl als einzige Teilnehmerin im Starterfeld.
Präzisionsarbeit gefragt
Es sei ein besonderes Gefühl, da viele auf sie schauen würden, was sie aber mittlerweile gewöhnt sei, deswegen sei es kein Problem, so Thrackel. Beim Leistungspflügen muss die Arbeitstiefe immer gleichmäßig sein, die Weizenstoppeln sollen sauber unterpflügt werden, und die Furchen müssen schnurgerade sein. Das setzt viel Training voraus. „Als mein Vater noch Schiedsrichter war, bin ich oft mit ihm mitgefahren. Zu Hause haben wir es einmal ausprobiert, und das hat mir gefallen. Seitdem fahre ich mit“, sagte Thrackl.
Hannah tritt in der Kategorie Beetpflug an, für diesen Wettbewerb hat sie mit ihrem Vater trainiert. Die Pflugwettbewerbe dauern mehr als drei Stunden. Es wird immer wieder abgestiegen, nachkontrolliert und gegebenenfalls der Pflug wieder eingestellt. Die Wahl der Traktor- und Pflugmarken bleibt den Teilnehmenden überlassen. Die Spurbreite des Traktors und des Pflugs müsse unbedingt zusammen passen, erklärte der Vater von Hannah, Helmuth Thrackl.
Thrackl wird Sechste und Bauer Zweiter
Die Jury bestehend aus 45 Mitgliedern ermittelt nach Tiefenmessungen den Bundessieger oder die Bundessiegerin. In der Disziplin Drehpflug Spezial gewann Leopold Aichberger aus Niederösterreich. Im Drehpflug Standard gewann Michael Hell aus Oberösterreich. Die Disziplin Beetpflug konnte mit Stefan Steiner ebenfalls ein Oberösterreicher für sich entscheiden, auf dem zweiten Platz landete der Burgenländer Philip Bauer. Hanna Thrackl wurde sechste von insgesamt zwölf Teilnehmenden. Sie war damit die zweitbeste Newcomerin in ihrer Disziplin. Die Bundessieger vertreten Österreich bei der Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Estland.
Auffallend war, dass beim Leistungspflügen, das von der burgenländischen Landjugend organisiert wird, viele junge Frauen unter dem Publikum sind. Am Anfang seien die Mitglieder vor allem männlich gewesen. „Mittlerweile haben wir eine gute Mischung zwischen Mädels und Jungs“, so Andrea Richter von der Landjugend Burgenland.