Erstmals seit 70 Jahren sind  im vergangenen Sommer in Salzburg wieder Kaiseradler gesichtet worden. Der Raubvogel gehört zu den stark gefährdeten Arten.
Richard Katzinger
Richard Katzinger
Umwelt

Wildtierdelikte: Höhere Strafen gefordert

Seit 2016 sind mehr als 200 Wildvögel und 16 streng geschützte Säugetiere von Menschen verletzt oder getötet worden. WWF und BirdLife Österreich machen darauf aufmerksam und fordern strengere Strafen bei Wildtierkriminalität und entsprechenden Straftaten.

Unter Wildtierkriminalität versteht man die rechtswidrige Entnahme oder Schädigung von geschützten wildlebenden Tieren. Vergiftung, Abschuss oder Fang mit Fallen sind besonders häufig. In einem Bericht des WWF und BirdLife Österreich machen die Naturschutzorganisationen darauf aufmerksam.

Greifvögel am häufigsten betroffen

Zwischen 2016 und 2022 wurden mehr als 200 Wildvögel sowie 16 streng geschützte Säugetiere – darunter Wolf, Luchs, Biber und Fischotter – illegal getötet. Greifvögel seien am stärksten betroffen und bei See- und Kaiseradlern sind illegale Tötungen sogar die häufigste Todesursache, sagte Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich.

Rekord-Kaiseradler in Zurndorf angeschossen und getötet: Polizei ermittelt
BirdLife Österreich
Der Kaiseradler Artemisia wurde im Vorjahr bei Zurndorf angeschossen und schwer verletzt

Immer wieder Fälle im Burgenland

Auch im Burgenland kommt es immer wieder zu Vorfällen, bei denen Greifvögel verletzt, oder illegal getötet werden. So wurde etwa im Vorjahr der Kaiseradler Artemisia bei Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) angeschossen und schwer verletzt – mehr dazu in Rekord-Kaiseradler getötet: Ermittlungen. Das Tier musste letztlich eingeschläfert werden.

Obwohl die Zahl der dokumentierten Fälle seit 2020 leicht zurückgeht, gehen Expertinnen von einer hohen Dunkelziffer aus. Umso wichtiger ist die Aufklärung über Wildtierkriminalität und das Melden von Verdachtsfällen bei den zuständigen Behörden,sagen die Naturschutz-Experten.