Getreideernte
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Landwirtschaft

Getreideernte im Süden: Komplettausfall droht

Die Ackerbauern im Norden des Bezirkes Oberwart leiden unter einem massiven Ernteausfall bei Getreide. Die starken Regenfälle haben die Felder unbefahrbar gemacht und die Hagelversicherung deckt den Schaden nicht ab. Teilweise rechnet man sogar mit einem Totalausfall.

Laut Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich rechnet man damit, dass von den starken Regenfällen im Burgenland rund 1.000 Hektar betroffen sind. Man sei gerade dabei die genaue Summe zu erheben, so Berlakovich.

Die Auswirkungen des Regens auf die Ernte

Die Getreidefelder von Pinkafeld bis Oberkohlstätten, die zum sogenannten Spätdruckgebiet gehören, sind besonders betroffen. Hier werden Getreidesorten wie Roggen, Dinkel, Hafer oder auch Urgetreidesorten für Brot angebaut. Aufgrund der Höhenlage von rund 600 Metern ist das Korn später reif, was in diesem Jahr zu einem Problem geworden ist. „Das Getreide wächst aus und ist daher nicht mehr als Lebensmittel nutzbar, vielleicht kann man es noch als Futter verwenden, ansonsten ist es nicht mehr erntbar“, erklärte Landwirt Albert Müllner, der seine Felder in Glashütten hat.

Getreidefeld
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Im Bezirk Oberwart rechnet man mit einem massiven Ernteausfall

Ein weiteres Problem für die Bauern ist, dass die Hagelversicherung den Schaden nicht abdeckt. „Wenn das Getreidekorn am Halm auswächst, ist das durch die Hagelversicherung abgedeckt, aber wenn das Feld nicht befahrbar ist und das Getreide verrottet, dann eben nicht“, erklärte Berlakovich. Er schlug vor, dass in solchen Fällen der Katastrophenfonds zur Verfügung stehen sollte.

Auch Totalausfälle werden erwartet

Besonders hart trifft der Ernteausfall die Biobauern in der Region. Ihre Felder sind von Unkraut durchsetzt und können nicht gemäht werden. Das Korn ist so feucht, dass die Trocknungskosten so hoch sind, dass einige Bauern sogar von einem Totalausfall ihrer Ernte sprechen. „In den letzten 26 Tagen hatten wir 260 Liter Regen. Normalerweise haben wir diese Menge in dieser Region in drei Monaten“, so Müllner.

Getreidefeld Luftaufnahme
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In 26 Tagen hat es so viel geregnet wie sonst in drei Monaten