Chronik

Wander-Pärchen aus alpiner Notlage gerettet

Zwei burgenländische Wanderer haben sich am Donnerstag auf dem Schneeberg bei Schlechtwetter verirrt. Erst durch den Einsatz eines Polizeihubschraubers konnten sie letztlich lokalisiert und am Freitag in den Morgenstunden gerettet werden.

Das aus dem Burgenland stammende Paar im Alter von 21 und 22 Jahren machte sich am Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Uhr bei starkem Regen von Schneebergdörfl in Richtung Klosterwappen auf. Geplant war ursprünglich über den Herminensteig auf den Schneeberg und weiter bis zum Klosterwappen zu steigen – eine längere Kletterei im ersten Schwierigkeitsgrad.

Mangelnde Vorbereitung, zu wenig Ausrüstung

Laut Innenministerium führten schlechte Vorbereitung und mangelnde Gebietskenntnisse dazu, dass sich die beiden mehrfach im Weg geirrt und verstiegen hatten. Hinzu kam, dass sich die Wettersituation in den Nachtstunden zunehmend verschlechterte. Weil das Paar dafür überhaupt nicht ausgerüstet, und am Ende der Kräfte war, suchten sie unter einem Felsunterschlupf Schutz. Kurz vor 1.42 Uhr verständigten sie die Bergrettung.

Wanderer am Schneeberg aus alpiner Notlage gerettet
BMI
Die Bergretter erreichten das Paar und versorgten sie, bis sie mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden konnten

Hubschrauberbergung in den Morgenstunden

Der Einsatz gestaltete sich für die Helferinnen und Helfer allerdings schwierig. Die beiden Wanderer konnten keine Angaben über ihren Standort machen. Ein Polizeihubschrauber, ausgestattet mit einer Infrarotkamera, wurde daraufhin angefordert. Die Besatzung konnte das Paar letztlich am Freitag gegen 3.00 Uhr in der Früh im Bereich des Herminensteigs finden.

Mit Picknickdecke, aber ohne Bergausrüstung

15 Helferinnen und Helfer der Bergrettungen Puchberg, Grünbach und Reichenau sowie ein Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe Niederösterreich Süd stiegen zu den beiden Wanderern auf. Beim Eintreffen der Rettungskräfte wurden die in Not geratenen mittels Wärmepackungen, Decken, Biwak-Sack, Unterlegmatten und warmen Tee erstversorgt. Gegen 6.30 Uhr wurden sie von einem Rettungshubschrauber mittels Tau geborgen und ins Tal geflogen. Beide blieben bei dem Vorfall unverletzt. Dem Vernehmen nach soll das Paar mit kurzer Hose, Kühlbox und Picknickdecke aufgebrochen sein, aber ohne Berg- und Kletterausrüstung.

Immer wieder kommt es im Gebiet rund um den Schneeberg und die Rax zu solchen Vorfällen, die gefährlich enden können. Die Einsatzorganisationen appellieren daher einmal mehr, Bergtouren und Wanderungen genauestens zu planen, sich und sein Können nicht zu überschätzen und sich nur mit dem entsprechenden Equipment auf den Weg zu machen.