Die Idee zum Wein ohne Alkohol entwickelten Patrick Bayer und Katja Bernegger als die zwei Nachwuchs erwarteten. „In der Schwangerschaft möchte man sich auch etwas gönnen“, meinte Bernegger. So habe man begonnen, sich mit alkoholfreien Alternativen auseinanderzusetzen und habe gemerkt, dass es in diesem Bereich noch Luft nach oben gebe.

Bayer: Trauben aus Neckenmarkter Prestigelage
Die Trauben für den Wein ohne Alkohol reifen am Hochberg über Neckenmarkt, mitten im Blaufränkischland. Sie kommen damit laut Bayer von der absoluten Prestigelage Neckenmarkts, aus einer sehr alten Rebanlage und werden mit der Hand geerntet. Sie seien im besten Bereich ausgebaut, seien zwei Jahre im Barrique gelegen – „alles, was sich ein großer Wein wünscht und gerne hat“, so der Winzer.

Damit ist der alkoholfreie Wein auch etwas ganz anderes als Traubensaft. Dem Wein würden erst im allerletzten Schritt, kurz vor der Füllung, durch eine Vakuumdestillation seine 13 Volumsprozent Alkohol entzogen, so Bayer: „Das, was zurückbleibt, ist 87 Prozent großartiger Wein mit null Prozent Alkohol.“ Um mit dem Alkohol nicht auch den Geschmack zu verlieren, habe man zwei Jahre lang gearbeitet und sich daran herangetastet, „wie man die Symbiose aus Frucht, Säure, Tannin wieder so zusammensetzt, dass etwas Wohlschmeckendes dabei herauskommt“.
Test-Urteil der Experten
Stefan Süss von der Selektion Vinothek Burgenland und die Wein-Einkäuferin Anna Haas testeten den Wein ohne Alkohol. „Es ist definitiv Wein, man hat die Frucht, die Aromatik, die Säure am Gaumen“, meinte Süss. Sie finde es schwierig, die Frage zu beantworten, ob das Wein sei, meinte Haas. Es komme auf alle Fälle an Wein sehr nah heran, man habe eine sehr schöne Struktur. „Um den Wein vollmundig und ganz zu machen, fehlt halt leider doch der Alkohol, finde ich“, so Haas.

Patrick Bayer und Katja Bernegger erwarten sich viel von ihrer Entwicklung. Aktuell sei der Wein ohne Alkohol noch eine Nische, so Bernegger. Doch Prognosen zufolge solle der Markt schon bis 2027 auf 9,7 Milliarden wachsen. Denn immer mehr Leute hätten ein höheres Gesundheitsbewusstsein und wollten auch weniger Alkohol trinken. Daher will das Winzer-Pärchen schon in drei Wochen das nächste Produkt auf den Markt bringen: einen weißen Schaumwein ohne Alkohol.