Seit 2016 ist Manuela Horvath Leiterin der Roma-Pastoral. Zu ihren Aufgaben zählen die Seelsorge und die Unterstützung der Menschen in besonderen Lebenslagen. Sie organisiert auch das Kirchenjahr für Roma und kümmert sich gemeinsam mit anderen Roma-Organisationen um Gedenkinitiativen für die Opfer des Nationalsozialismus, setzt sich gegen das Vergessen ein.
Roma-Attentat als Einschnitt im Leben
Aufgewachsen ist Manuela Horvath unweit der Oberwarter Romasiedlung. Ihre unbeschwerte Kindheit war vorbei, als sie das Bombenattentat 1995 miterlebte. Vier Menschen wurden bei diesem rassistisch motivierten Attentat ermordet. Ihr Vater hätte ihr damals gesagt, dass vier Männer umgebracht worden seien und man wisse nicht, wer das getan hätte.
„Als zehnjähriges Kind hat man natürlich in erster Linie große Angst und muss sogar damit fertig werden, dass da plötzlich vier Männer ermordet wurden, die man gekannt hat“, sagt Horvath. Zwei der Ermordeten waren ihre Cousins. Heute kümmert sich Horvath um die jährliche Gedenkveranstaltung für die Opfer dieses Attentats. Aktuell bereitet sie den ersten nationalen Roma-Gedenktag in Oberwart vor, der kommenden Mittwoch stattfindent.
In ihrer Jugend begann Manuela Horvath, sich politisch zu engagieren und schaffte es bis zur ÖVP-Stadträtin in Oberwart. „Das ist natürlich eine sehr große Ehre für mich, das freut mich sehr, dass ich da jetzt als einzige Frau im Stadtrat in unserer Partei für unsere Stadt mitarbeiten kann.“