Politik

Causa Riedl: Reaktionen aus dem Burgenland

Der Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, legt seine Funktion ruhend. Der ÖVP-Politiker reagierte damit auf Vorwürfe, er hätte als Bürgermeister mehr als eine Million Euro durch Umwidmungen und Grundstücksverkäufe verdient. Die burgenländischen Gemeindevertreter bewerten den Schritt positiv.

In der außerordentlichen Sitzung des österreichischen Gemeindebundes Dienstagabend war das Burgenland zweifach vertreten: durch Güttenbachs Bürgermeister Leo Radakovits, Präsident des ÖVP-Gemeindebunds im Burgenland, und den Bürgermeister von Neutal Erich Trummer, Präsident des SPÖ-Gemeindevertreterverbands.

Trummer: „Richtige Schritt“

Für Erich Trummer ist der einstweilige Abgang von Alfred Riedl der richtige Schritt. „Als Bürgermeister hat man eine gewisse Vorbildfunktion, und die ist absolut zu trennen von einer rechtlichen Situation. Und Politik ist kein Selbstzweck, sondern da hat man natürlich höchste moralische Werte an den Tag zu legen“, so Trummer.

Radakovits: „Richtig und gut“

Leo Radakovits zollt seinem ÖVP-Parteikollegen Alfred Riedl Respekt für die Entscheidung, sein Amt ruhend zu stellen. „Man muss immer den Einzelfall abwägen. Man darf die Bürgermeister nicht quasi so darstellen, dass sie nichts dürfen. Die sind auch Privatpersonen, die haben auch ein Vorleben, ein Nachleben. In diesem Fall war es so richtig und gut, weil das natürlich eine andere Dimension bekommen hat und das Amt nicht nur des Bürgermeisters hier quasi infrage gestellt wurde, sondern das des Gemeindebundpräsidenten“, so Radakovits.

Wer den Gemeindebund in Zukunft anführen wird, entscheidet der Bundesvorstand in der nächsten Sitzung. Bis dahin führen die Vizepräsidenten Erwin Dirnberger und Andrea Kaufmann, beide vom ÖVP-Gemeindebund, die Geschäfte.