Johanna Sebauer liest in ihrem Buch
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Kultur

Roman: „Nincshof“ will vergessen werden

Ein Dorf will vergessen werden – das ist die Prämisse des Romandebüts der Marzerin Johanna Sebauer: „Nincshof“ ist ein Roman voller skurriler Ideen, schrulliger und liebenswerter Figuren, mit einer Riesenportion Humor.

Schon im Titel spiegelt sich der Humor von „Nincshof“, denn das ungarische Wort „nincs“ bedeutet „es existiert nicht“. Im Roman wird auch von einer Legende erzählt, die besagt, dass das Dorf „Nincshof“ am Neusiedler See jahrhundertelang unentdeckt im Schilf verborgen war. Mit Augenzwinkern, beschwingtem Ton und einer wohltuend schillernden Sprache erzählt Sebauer in „Nincshof“ von einem Dorf, das vergessen werden soll, damit wieder Ruhe einkehrt.

Johanna Sebauer liest in ihrem Buch
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Johanna Sebauer liest in ihrem Buch

Sebauer will beim Schreiben Spaß haben

„Ich glaub’, dass ich beim Schreiben auch einen Spaß haben will und dass mir das daher wichtig ist, dass da lustige Dinge passieren“, so Sebauer. Sie habe ihre Figuren skurrile Dinge tun lassen wollen. Sympathische Figuren bewegen sich durch Nincshof und die skurrile Geschichte um den Wunsch, vergessen zu werden. Dafür werden zum Beispiel auch Wegweiser abmontiert. „Ich denke mir einfach gerne einen Blödsinn aus“, lachte Sebauer.

Johanna Sebauer am Neusiedler See
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Die Autorin am Neusiedler See

Sebauer: Blick aus der Ferne beim Schreiben hilfreich

Seit zehn Jahren lebt und arbeitet die Autorin in Hamburg. Ihr Schreiben ist in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Stipendien, Preise und Residenzen gewürdigt worden. Ihre Zuneigung zum Burgenland hat sie in „Nincshof“ verewigt. Es sei für sie gut zu wissen, dass es irgendwo in der Welt einen Ort gebe, wo sie sich zugehörig fühle und das sei für sie das Burgenland, erklärte Sebauer. Dabei sei der Blick aus der Ferne beim Schreiben auch hilfreich, weil man dann vielleicht Dinge sehe, die man gar nicht so wahrnehme, wenn man drinnen sei.