Angeklagter vor Gericht
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Chronik

Sexueller Missbrauch: Prozess vertagt

In Eisenstadt ist am Dienstag der Prozess gegen einen 56-Jähriger aus dem Bezirk Oberwart vertagt worden, dem die Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen sowie der Besitz von Mediendateien mit der Darstellung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen wird.

Bereits 2020 und 2021 wurde der 56-Jährige wegen des Besitzes einschlägiger Mediendateien rechtskräftig verurteilt. Trotz einer Therapie und einer Haftstrafe soll der Mann weiter gemacht haben: Von Oktober bis Ende Dezember soll er Minderjährige in den sozialen Medien TikTok und Snapchat kontaktiert und Geld für Sex angeboten haben. Die betroffenen Minderjährigen – allesamt Burschen – waren zum Tatzeitpunkt zwölf und 13 Jahre alt.

Angeklagter bekannte sich nur teilweise schuldig

Vor Gericht bestritt der Mann am Dienstag die Vorwürfe, er habe zudem nicht wissen können, wie alt seine Gesprächspartner gewesen seien. Vor Gericht kam diese Argumentation nicht gut an: Es sei doch klar, wie jung das durchschnittliche Publikum auf TikTok und Snapchat ist, hieß es etwa vom Beisitzer. Der 56-jährige Angeklagte blieb vor Gericht trotzdem bei seiner Version und bekennt sich nicht schuldig. Im zweiten Anklagepunkt, in dem es um 261 einschlägige Fotos und Videos auf seinem Tablet und seinem Handy geht, gestand der Mann seine Schuld hingegen ein.

Nach knapp drei Stunden endete die Verhandlung und wurde vertagt. Mindestens ein weiterer Zeuge müsse noch befragt werden, so die Begründung. Der Prozess soll Ende August fortgesetzt werden.