Salzlacken und Bewässerung
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Umwelt

Seewinkel: Mehr als Hälfte der Salzlacken bereits ausgetrocknet

Der Umweltdachverband wies anlässlich seines 50-jährigen Bestehens auf die Gefährdung der Salzlacken im Seewinkel hin. Im Rahmen einer Tour warnte der Verband, der ein überparteilicher Zusammenschluss von 36 österreichischen Umwelt- und Naturschutzorganisationen ist, davor, dass auch die letzten Salzlacken austrocknen könnten.

Ursprünglich gab es im Seewinkel einmal 140 Salzlacken. Heute sind allerdings nur noch 30 Salzlacken im Seewinkel intakt. Und auch diese seien in Gefahr, bald auszutrocknen. Es würde dadurch eine Lebensraumart verschwinden, die eine große Bedeutung für Diversität habe, außerdem gebe es viele Tier- und Pflanzenarten, die an diesem Lebensraum hängen und ebenfalls untergehen würden, das wolle man verhindern, so der Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, Gerald Pfiffinger.

„Landwirtschaft muss umdenken“

Gelingen soll das, laut dem Umweltdachverband, mit einem intelligenten Management des Wasserhaushaltes im Seewinkel. Denn an der Trockenheit seien nicht nur die Klimaerwärmung und mangelnde Niederschläge schuld, es sei auch die Entnahme und Ableitung von Wasser aufgrund der Bewässerung der Landwirtschaft an der Trockenheit schuld, erklärte der Direktor des Nationalparks Neusiedlersee – Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner.

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Laut Ehrenfeldner spielt die Bewässerung eine große Rolle

In einem von EU, Bund und Land mit zwölf Millionen Euro dotierten Projekt sollen nun beispielsweise Wehren errichtet werden, die für einen Wasserrückhalt sorgen. Wichtig sei aber auch ein Umdenken in der Landwirtschaft. Man müsse sich künftig überlegen, was man in der Region anbaue und was auch mit diesem extrem trockenen Klima umgehen könne, so Ehrenfeldner. Der Umweltdachverband appelliert an die Politik, rasch an Lösungen zu arbeiten.