Hannah Völker und Anastasija Joksimovic lernen im Schlosspark
ORF
ORF
Bildung

Medizinstudium: Kampf um begehrte Plätze

Am 7. Juli findet der Aufnahmetest für das Medizinstudium an den staatlichen Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und an der Johannes Kepler Universität Linz statt. Es gibt 15.400 Anmeldungen, aber nur 1.850 Studienplätze. Auch viele Jugendliche aus dem Burgenland wollen die Hürde nehmen.

Allein an der Medizinischen Universität Wien haben sich 7.537 Menschen für den Aufnahmetest angemeldet. Mit dem Medizinstudium werden letztlich nur 760 beginnen können. An der medizinischen Uni Graz gibt es 2.589 Anmeldungen für 370 Studienplätze.

Grafik zu Anmeldungen
ORF

„Kein Plan B“

Anna-Lena Frühwirth aus Oberpullendorf bereitet sich seit einem halben Jahr auf den Aufnahmetest vor, dazwischen bestand sie die Matura mit Auszeichnung. Beim Test abgefragt werden die Bereiche Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, das Finden von Zahlen- und Wortreihen unter Zeitdruck, kognitive Fähigkeiten – wie das Auswendiglernen von Patientendaten – und sozial-emotionale Kompetenzen. Sie habe keinen Plan B, wenn sie es in Österreich nicht schaffe, wolle sie nach Deutschland gehen, erzählte Frühwirth: „Ich will wirklich unbedingt Medizin studieren.“

Anna-Lena Frühwirth beim Lernen
ORF
Anna-Lena Frühwirth bei der Vorbereitung

Auch Hannah Völker und Anastasija Joksimovic aus Eisenstadt lernen derzeit für den Medizin-Aufnahmetest. Falls sie den Test nicht schaffe, habe sie sich für ein freiwilliges soziales Jahr beim Roten Kreuz angemeldet, erzählte Völker. Joksimovic will schon seit der Unterstufe Medizin studieren und ist ganz auf dieses Ziel fokussiert.

Ärztekammer für Aufnahmekriterien

Der Präsident der Ärztekammer Burgenland, Christian Toth, ist trotz des Ärztemangels für Aufnahmekriterien. So sei eine gute Ausbildung gewährleistet. Im Vergleich zu seiner Studienzeit habe man dafür nachher nicht mehr „diese berühmten Knock-out-Prüfungen“, bei denen früher danach getrachtet worden sei, die Zahl der Studierenden zu reduzieren. Der Inhalt des Tests sei aber natürlich immer Gegenstand von Diskussionen, die man auch regelmäßig intern führe, um den Test zu verbessern, so Toth.

Christian Toth
ORF
Ärztekammer-Präsident Christan Toth

Von den Medizin-Absolventinnen und -Absolventen würden circa 30 Prozent nie in Österreich als Arzt oder Ärztin aktiv werden, erklärte Toth: „Man muss das System in Österreich so attraktiv machen, dass diese Studentinnen und Studenten schließlich und endlich auch in Österreich arbeiten wollen.“