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Kultur

RE.F.U.G.I.U.S.: Buch arbeitet „erschreckende Geschehnisse“ auf

1945 wurden beim Kreuzstadl in Rechnitz 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter von NS-Schergen ermordet. Bis heute konnte ihr Grab nicht gefunden werden. Lange Zeit wurde über das Massaker geschwiegen, bis vor 30 Jahren der Verein „Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S.“ begann, die Geschichte aufzuarbeiten.

In dem Buch „Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen“ wurde die Geschichte nun dokumentiert. Am Donnerstag wurde es im Parlament in Wien präsentiert. Es erzählt über den Wandel in der Erinnerungskultur Österreichs und erinnerte an die ermordeten 180 ungarischen Juden im März 1945 in Rechnitz. Aber auch daran, dass die Arbeit des Vereins seit 30 Jahren wesentlich für die Aufarbeitung der Geschichte ist.

Schicksale sollen bewusster werden

Das Wissen um die Vergangenheit sei so enorm wichtig, weil man nur so die richtigen Lehren aus der Geschichte ziehen könne, so die Vizepräsidentin des Bundesrates, Doris Hahn. Mit den jährlichen Gedenkveranstaltungen beim Kreuzstadl in Rechnitz, der Aufarbeitung der Geschichte bei der Gedenkstätte und Symposien ist es gelungen, das Schicksal der ermordeten ungarischen Juden ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Rechnitz sei kein Einzelfall gewesen. „Wer in Österreich gräbt könnte auf andere ermorderte Menschen als die Rechnitzer stoßen“, so Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici.

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Am Donnerstag wurde das Buch im Parlament präsentiert

Der Anfang der Arbeit von RE.F.U.G.I.U.S. war allerdings schwer. Es habe sich Stück für Stück verbessert, so weit, dass einem auch die Gemeindepolitik eher positiv gegenüber stehe, so Verleger Horst Horvath. In dem Buch sind die historisch erschreckenden Geschehnisse und auch die Bemühungen von RE.F.U.G.I.U.S. umfassend dokumentiert. Geschrieben und herausgegeben haben es Christine Teuschler, Eva Schwarzmayer, Walter Reiss und Horst Horvath. Es ginge um gegenseitiges Zuhören und um Akzeptanz, so Autorin Christine Teuschler. Ein weiterhin wichtiges Ziel des Vereins ist, das Grab der Opfer in Rechnitz zu finden. Eine Aufgabe, die es für RE.F.U.G.I.U.S. zu erledigen gilt. Das Buch erschien im Verlag lex liszt 12.