Ziel war es, ein Bewegungsmodell von Kindern im Volksschulalter zu erarbeiten. Mit den Daten soll ein Kinderunfallmodell für die Verkehrssicherheit erstellt werden. Bis jetzt wurden etwa Daten dazu, wie schnell Kinder die Straße überqueren oder wie schnell sie reagieren, noch nicht erhoben. „Wir wissen jetzt auch, wie sich die Fähigkeit zum Bewegungsstopp verbessert, weil Kinder können erst durchschnittlich mit acht Jahren in einer Bewegung innehalten. Das heißt, einer Taferlklasslerin mit sechs Jahren fällt es schwer, wenn man sie einmal begonnen hat, über die Straße zu laufen, diesen Ablauf auch wieder zu stoppen und stehen zu bleiben“, sagte die Verkehrspsychologin Bettina Schützhöfer, die diese Studie gemeinsam mit der Uni Graz und dem Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds erarbeitet hat.
Ältere Kinder haben schnellere Reaktionszeit
Auch Fußlängen wurden gemessen und das Gewicht der Kinder erhoben, denn auch das bringe wichtige Erkenntnisse, so Schützhöfer. „Man weiß sehr gut, dass sich die Reaktionszeit zwischen der ersten und der vierten Klasse Volksschule mehr als verdoppelt. Das heißt, in der vierten Klasse sind die Kinder schon doppelt so schnell, wie in der ersten Klasse. Und wir haben errechnet, dass der durchschnittliche Anhalteweg beim Laufen bei Sechsjährigen 1,72 Meter beträgt. Und in der vierten Klasse Volksschule nur mehr 1,14 Meter. Und das ist doch ein gravierender, deutlicher Unterschied, der
darüber entscheiden kann, ob ein Kind einen Verkehrsunfall überlebt oder nicht“, so die Verkehrspsychologin.
Die Ergebnisse fließen jetzt in ein Unfallpräventionsmodell ein, das auch die Autofahrerinnen und Autofahrer für das Thema Kinder im Straßenverkehr sensibilisieren soll.