Die SPÖ-Bundesgeschäftsführung übernehmen mit dem einstimmigen Beschluss Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim. Philip Kucher wurde am Nachmittag zum geschäftsführenden SPÖ-Klubobmann gewählt. Er war im parteiinternen Wahlkampf ein Unterstützer von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Babler selbst wird den SPÖ-Parlamentsklub aber vom Bundesrat aus leiten – mehr in Babler präsentiert sein neues Team. In der Klubvollversammlung am Dienstagnachmittag erhielt Babler 100 Prozent Zustimmung, für Kucher votierten 91 Prozent.
Dunst vertritt Burgenland ab nun im Präsidium
Landeshauptmann Doskozil bleibt zwar dabei, sich nicht mehr in den Bundesgremien engagieren zu wollen. Er war schon 2021 – unter der damaligen SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner – aus dem Parteivorstand und damit auch aus dem Parteipräsidium ausgetreten. Seither war das Burgenland – durch burgenländische SPÖ-Politikerinnen – nur mehr im Vorstand, nicht aber im Präsidium vertreten. Doch jetzt ist Dunst als burgenländische Vertreterin im Parteipräsidium. In dieser Rolle segnete sie am Dienstag auch Bablers Personalpaket mit ab. Das Paket sei in den vergangenen Tagen mit Doskozil besprochen worden, so Dunst. Es sei akzeptiert worden – auch von den anderen Bundesländern genauso wie vom Burgenland.
Dunst: Vernünftig miteinander arbeiten
Das Präsidium, sei das Entscheidungsgremium, das viele Entscheidungen vorbespreche, bevor dann im Vorstand abgestimmt werde, so Dunst. Das Burgenland sei jetzt wieder in beiden Gremien vertreten und das sei gut so. Das Abstimmungsergebnis vom Parteitag sei – wie es auch der Landeshauptmann gesagt habe – zu akzeptieren. Jetzt gehe es wirklich um ganz Österreich und die nächste Nationalratswahl, erklärte Dunst: „Denn je mehr wir aus dem Burgenland dorthin tragen können von unseren großartigen Ideen, desto besser wird der Wahlerfolg sein.“ Jetzt gehe es darum, wieder zur Tagesordnung zurückzukehren und vernünftig miteinander zu arbeiten, sagte Dunst.
Spieß (ORF) zu den SPÖ-Personalentscheidungen
„Burgenland heute“-Reporterin Patricia Spieß analysiert unter anderem die Vorstellung des Teams vom neuen SPÖ-Chef Andreas Babler.
Burgenland stimmte auch im Klub zu
Der burgenländische SPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Drobits bestätigte schon vor der Klubvollversammlung, die Zustimmung zu Bablers Personalvorschlag. Denn Zusammenarbeit sei wesentlich. SPÖ-Nationalratsabgeordneter Maximilian Köllner war aus privaten Gründen bei der Sitzung nicht dabei. SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr wurde neben der SPÖ-Frauenvorsitzenden Eva Maria Holzleitner Stellvertreterin des neuen Klubchefs Philipp Kucher – beide erhielten im Klub 98 Prozent. Herr ist Burgenländerin, sie wurde aber über die Bundesliste in den Nationalrat gewählt.
Hergovich: „Wünschen allen Gewählten viel Erfolg“
Es sei wichtig, dass diese Personalentscheidungen jetzt getroffen worden seien, damit die Sozialdemokratie auf Bundesebene wieder in die Spur komme, sagte der SPÖ-Landtagsklubobmann Robert Hergovich: „Das ist wesentlich und wir wünschen allen Gewählten viel Erfolg.“ Das brauche Österreich, das brauche die Partei und daher sei das zu unterstützen, so Hergovich. Man habe Dunst dazu berufen, die Position der SPÖ Burgenland im Parteipräsidium zu vertreten, weil sie eine erfahrene Politikerin sei und sie das zweithöchste Amt im Burgenland bekleide.
Verhältnis Doskozil – Babler „sehr professionell“
Die Stimmung zwischen Landeshauptmann Doskozil und dem neuen SPÖ-Vorsitzenden Babler sei „sehr professionell“, erklärte Hergovich. Klar sei, dass Babler die Mehrheit am Parteitag erhalten habe. „Hans Peter Doskozil konzentriert sich jetzt auf das Burgenland und will über das Burgenland unseren Beitrag dazu leisten, dass wir wieder in die Erfolgsspur kommen“, so der SPÖ-Klubobmann.