Lenzing in Heiligenkreuz geht wieder in Vollbetrieb. Seit Jänner steigt die Nachfrage nach Lyocell. Alle drei Produktionslinien werden Anfang Juli wieder hochgefahren. Man habe das Personal halten können, sagte Lenzing-Vorstand Christian Skilich. Man habe die Mitarbeiter de facto über das Kurzarbeitsmodell halten können und damit Mitarbeiter, die eine Anlerndauer von zwölf bis 18 Monaten gehabt hätten, am Standort behalten können.
Lenzing setzt auf Biomasse und Photovoltaik
Das Lyocell-Werk braucht enorme Mengen an Energie und ist bis jetzt von Erdgas abhängig. Das wird sich ändern. Lenzing kaufte mit 1. Juni das benachbarte Biomassekraftwerk, das Wärme aus Holz liefert. Das bringt eine Erdgaseinsparung von rund 50 Prozent. Weiters will Lenzing eine direkte Anbindung an den in Güssing geplanten Photovoltaikpark. Dafür müsste eine 17 Kilometer lange Erdleitung gebaut werden. Die Firma verhandelt derzeit mit der Burgenland Energie. In zwei Jahren soll es so weit sein.
Dann sei man in der Lage, etwa zwei Drittel des heutigen Gaseinsatzes mit nachhaltigen Energien zu kompensieren, erklärte Skilich. Dadurch werde man deutlich unabhängiger von der Lieferung von russischem Gas. Essenziell sei aber auch, dass man den CO₂-Fußabdruck deutlich nach unten bringe. Am Werksgelände und im Umfeld will Lenzing eigene Photovoltaikanlagen errichten. Geht alles nach Plan, wird am Ende der Erdgasanteil auf zehn bis zwanzig Prozent reduziert sein.
Die Lenzing Gruppe ist kürzlich auch mit dem Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse ausgezeichnet worden. Lenzing sei in Richtung gruppenweiter CO2-Neutralität unterwegs heißt es. Lenzing belegte in der Kategorie „Industrials“ den ersten Rang.