Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie Burgenland
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Gesundheit

Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Sozialen Dienste Burgenland hat genau heute vor zehn Jahren ihren Standort in Oberwart eröffnet. Dort werden Kinder und Jugendliche betreut, die in psychische Not geraten sind, Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder Probleme im Kindergarten, in der Schule oder zuhause haben.

Der Standort am Oberwarter Hauptplatz wurde im Laufe der vergangenen zehn Jahre aufgrund des gestiegenen Bedarfs ständig ausgebaut. Aktuell arbeitet dort ein 15-köpfiges Team unter der Leitung von Chefärztin Sylvia Kaschnitz. Zum Team gehören Fachärztinnen und Psychologinnen ebenso wie eine Ergotherapheutin, eine Sozialarbeiterin und eine Psychotherapeutin.

„Wir können Kinder und Jugendliche, die vielleicht in Krisen sind oder denen es länger schlecht geht oder anderweitige Probleme haben, erstens einmal diagnostisch abklären, behandeln und manchmal auch helfen, die Krisen zu bewältigen“, so Kaschnitz.

Sylvia Kaschnitz
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Sylvia Kaschnitz

Die Problemfelder sind unterschiedlich. Dazu gehören Angststörungen, Depressionen und Essstörungen. „Ansonsten auch Abklärungen in Richtung ADHS. Entwicklungsdiagnostik ist auch eines der Hauptthemen“, so Kaschnitz.

Pandemie verstärkte Probleme

Zusätzlich verstärkt wurden die Probleme durch die Nachwirkungen der Pandemie, erklärte Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland. „Wir sprechen hier von einer Steigerung der Frequenzen und Patientenzahlen von einem Drittel. Wir haben derzeit im Burgenland jede Woche 25 bis 30 neue Kinder und Jugendliche, die die Kinderpsychiatrie aufsuchen. Deswegen müssen wir uns ständig erweitern", so Zsifkovits.

Feier anlässlich Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie Burgenland
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Feier anlässlich des Jubiläums

Das Land verstehe es als „öffentlichen Versorgungsauftrag“, dass man sich diese Kinder und Jugendlichen kümmere, sagte Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). „Wie gesagt: Die Belastung ist enorm gestiegen, es braucht psychologische und psychiatrische Betreuung“, so Schneemann. In den vergangenen zehn Jahren wurden am Standort Oberwart rund 4.000 Kinder und Jugendliche behandelt.