Chronik

Holzschlag: Gedenkstein für ermordete Roma

Auf dem Friedhof in Holzschlag, einem Ortsteil der Gemeinde Unterkohlstätten (Bezirk Oberwart), ist am Pfingstwochenende der neue Gedenkstein für Roma und Romnija, die während des NS-Terrorregimes ermordet wurden, enthüllt und eingeweiht worden.

Die Deportation der Roma aus Holzschlag erfolgte laut Roma Volkshochschule Burgenland in zumindest drei Phasen. 1939 wurden arbeitsfähige Männer abgeholt. In der Nacht zum 31. Oktober 1941 wurden die damals in Holzschlag lebenden unterversorgten Romafrauen und Kinder in das „Zigeunerlager“ Litzmannstadt in der polnischen Stadt Lodz deportiert und kurz darauf im Vernichtungslager Kulmhof ermordet.

Nur 28 kamen zurück

Im April 1943 wurden die letzten verbliebenen Roma nach Auschwitz deportiert. 1937 lebten 318 Angehörige der Roma-Volksgruppe in Holzschlag, nur 28 kehrten nach 1945 in den Ort zurück.

Einweihung des Gedenksteins für ermordete Roma in Holzschlag
Roma Volkshochschule Burgenland
Martin Horvath (Hango Roma), Emmerich Gärtner-Horvath (Roma Service), Horst Horvath und Andreas Lehner (Roma Volkshochschule Burgenland), Historiker Gerhard Baumgartner, Manuela Horvath (Romapastoral), Pfarrer Gerhard Harkam, Matthias Platzer, Bürgermeister Christian Pinzker vor dem neue eingeweihten Gedenkstein

„Das Denkmal ermahnt uns, Minderheiten zu schützen, uns für ihre gesellschaftliche Integration einzusetzen und aus der Geschichte zu lernen. Wenn uns das gelingt, haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Bürgermeister Christian Pinzker bei der Enthüllung des Gedenksteins auf dem Friedhof von Holzschlag.