Garish auf der Bühne
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Kultur

„Garish“: Mattersburger Band wird 25

Die Mattersburger Band „Garish“ ist ein Aushängeschild der heimischen Popmusik. Sie zählt zu den anerkanntesten Bands Österreichs und feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen – mit einem neuen Album und mit einer Konzerttournee durch Österreich.

Alles begann in einem Mattersburger Proberaum: 1997 gründeten fünf Burschen die Band „Garish“. Sänger Tom Jarmer schreibt die poetischen Texte, Gitarrist Julian Schneeberger feine Melodien, Schlagzeuger Max Perner sorgt für die Rhythmik – deutschsprachiger Indie-Popmusik abseits des Mainstream entstand.

„Grundsätzlich ist es Musik, die in der Richtung Pop und Rock zu finden ist. Aber schon auch weit darüber hinaus, mit deutschen Texten, die mit der Zeit eine eigene Sprache entwickelt haben“, so Jarmer.

Thomas Jarmer
Peter Troissler
Sänger Thomas Jarmer

Schneller Aufstieg

Garish stiegen schnell auf, spielten auf großen Festivals und haben längst eine eingeschworene Fangemeinde. Die Band veröffentichte bisher sieben Studioalben, wird von der Presse geschätzt und wurde mit dem Jugendkultur- und Theodor-Kery-Preis ausgezeichnet. Den österreichischen Musikpreis Amadeus erhielt die Band bisher nicht, obwohl sie bereits acht Mal nominiert war.

„Garish“ im Zweitjob

Warum insgesamt der ganz große Durchbruch – wie etwa bei Wanda oder Bilderbuch – nicht gelungen ist, analysiert Bassist Kurt Grath: „Ich glaube, dass es schwer oder gar nicht möglich ist, wirklich erfolgreich zu werden, wenn man nebenbei einen anderen Brotberuf hat und nicht vollständig an seiner Karriere arbeiten kann.“ Das ehemalige Bandmitglied Christoph Jarmer ist mittlerweile solo als Kristoff unterwegs.

Garish auf der Bühne
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„Garish“ spielen anlässlich ihres Jubiläums in der Cselley-Mühle auf, gemeinsam mit vielen anderen Interpreten

„Garish“-Songs neu interpretiert

Die letzte Garish-Platte ist 2017 erschienen, gearbeitet wurde inzwischen an vielem, denn „an Material mangelt es nie“, stellte Jarmer im APA-Interview fest. Im Frühjahr 2022 kam von Ink music-Chef Hannes Tschürtz die Idee, ihre Songs von anderen Musikschaffenden neu interpretieren zu lassen. „Es ging los mit Ina Regen, das war die Initialzündung“, erklärte Jarmer. Mit ihr und schließlich Schauspielerin Verena Altenberger entstand „Auf den Dächern“. Und dabei sollte es nicht bleiben, Listen mit Wunschkandidaten wurden erstellt und Anfragen gestellt. „Wir konnten uns ziemlich austoben“, so der Frontman.

Gitarrist Julian Schneeberger erklärte die Herangehensweise: „Teilweise haben wir mitgewirkt an der Neuinterpretation, teilweise haben wir sie einfach machen lassen.“ Die eigenen Lieder aus der Hand zu geben, war nicht schwierig, im Gegenteil: „Das war easy, denn teilweise kennt man die Songs schon 20 Jahre. Es stand eher die Vorfreude im Vordergrund.“

Schon länger habe es auch den Plan gegeben, etwas in Mundart zu produzieren, etwas, das in Richtung Wiener Lied gehen sollte. Und während Jarmer bei seinen bisherigen Texten oft lange tüfteln musste, ging ihm das Schreiben im Dialekt leicht von der Hand: „Es war ein lustvolles Schreiben, hatte fast etwas Poetry Slam-artiges.“ Die Nummer sei immer ein Exot gewesen, habe aber perfekt auf dieses Album gepasst. Eingespielt haben „Dei Wöd is a Scheibm“ dann Die Strottern.

Garish
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Zum 25er nahm die Band ein Jubiläumsalbum auf

Jubiläumsalbum live

Dem Publikum live vorgestellt wird das Jubiläumsalbum erstmals am Mittwoch in der Cselley Mühle in Oslip – für Garish ist es außerdem das erste Mal dort seit der Renovierung. Dabei sind auch Ina Regen, Die Strottern und Tanz, Baby!. Im Stadtsaal in Wien steht Anna Mabo mit auf der Bühne, in Bludenz etwa Violetta Parisini, kündigte Schneeberger bereits an. Die LP „Hände hoch ich kann dich leiden“ erscheint am Freitag (19. Mai).