Die Grabungen finden auf einer Anhöhe, ganz in der Nähe des Akademiegeländes statt. Bewohnt war das Areal von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter, also vom 5. Jahrtausend vor Christus bis ins 12. Jahrhundert. Gefunden wurden bisher vor allem Siedlungsreste, Speichergruben, Gräber und Haushaltsgegenstände.
Interessante Befestigungsanlage freigelegt
Besonders interessant ist eine Befestigungsanlage, die aber nicht fertiggestellt wurde. Wahrscheinlich habe ein Überfall stattgefunden, so Archäologin Dorothea Talaa. „Wir haben nämlich auch einen Monolithen, also einen großen Felsblock, im Grab gefunden, der sicher ein Statussymbol für den Häuptling der Siedlung war. Dieser wurde von den Feinden wahrscheinlich umgeschmissen und in einen Graben befördert. Dieser Graben ist dann zugeschüttet worden“, so Talaa.
Freigelegt wurden auch Gräber aus der Eisenzeit, die um 800 vor Christus angelegt wurden. „Zu dieser Zeit wurden diese Leute mit ganz bestimmten Beigaben ausgestattet. Nämlich mit zwei großen Gefäßen, wo definitiv Wein drinnen war – also Rot- und Weißwein, mit Trinkgefäßen. Damit konnten die Leute im Jenseits offensichtlich bewirtet werden, denn die Oberschicht hatte das als Vorgabe“, sagte Talaa.
Funde sollen ausgestellt werden
Die Konstruktion dieses Grabes war so, dass ein Holzhaus gebaut wurde, eine Art Totenhaus. „Dort wurde die Urne mit der Asche und anderen Beigaben dann hineingestellt und dieses Gefäßensemble kam dann dazu“, so Talaa. In Auftrag gegeben wurden die Ausgrabungen von der Stadtgemeinde Mattersburg.
„Wir haben bisher 150.000 Euro investiert. Das ist es uns Wert, um die Geschichte der Stadt aufzuarbeiten“, so Bürgermeisterin Claudia Schlager (SPÖ). Nach der Bergung werden die Funde dokumentiert und so es geht restauriert. Wenn Mattersburg ein neues Rathaus erhält, sollen die Funde dort ausgestellt werden.