Erstmals seit der Pandemie fand der Brillen-Aktionstag wieder in der Zentrale der Straßenzeitung Augustin in Wien statt. Für viele Menschen scheitert der Erwerb einer passenden Brille schlicht am Geld. Bei der Veranstaltung bekommen Menschen, die sich keine Brille leisten können, eine Brille gratis.
„Viele müssen sehen um überleben zu können“
Beim Brillen-Aktionstag des Eisenstädters Jürgen Mauch widmen sich neun Optiker und Optometristinnen aus halb Österreich, vom Burgenland bis Oberösterreich, kostenlos den Sehschwächen Mittelloser. Es gebe leider viele bedürftige Menschen, die sich keine ordentliche Brille leisten können. Die Zahl sei über die Jahre gestiegen und der Andrang sei so groß wie noch nie, so Organisator Jürgen Mauch.
Im Rahmen des Brillen-Aktionstages geht es um nichts mehr als um ein Mindestmaß an Lebensqualität. „Es kommen Menschen, die von der Armut betroffen sind, die teilweise auch keine Wohnung haben, aber gut sehen müssen, um überhaupt überleben zu können“, so Sozialarbeiterin Eli Kerbl.
Keine Diskont-Gläser
Manche können, in Ermangelung eines passenden Sehbehelfs, den Inhalt der Straßenzeitung, die sie verkaufen, gar nicht mehr entziffern. Erschwerend kommt nun auch noch hinzu, dass sich seit Jahresbeginn auch für Versicherte die Kosten für eine Brille erhöht haben. Der neue Kassenvertrag sei nicht wirklich sozial, denn man habe sehr viele Posten gestrichen, so Mauch.
Die Gratis-Brillen sind keine Diskont-Fertiggläser, jedes Glas wird individuell angepasst. Jürgen Mauch hat dafür einen Sponsor gefunden. Es sei ein kleiner Beitrag der Firma Hoya, um auch etwas Gutes tun zu können für die Menschen, so Mario Banozic von Hoya Brillengläser.