Es ist eine Ausstellung zum Staunen, Entdecken und Erfahren. Das Spielzeug von anno dazumal der adeligen und großbürgerlichen Kinder lässt auch erwachsene Herzen höher schlagen. „Es ist schon so antiquiert, dass man eigentlich wieder Lust darauf hat, das genau zu studieren“, sagte der Schlossherr in Halbturn, Markus Königsegg-Aulendorf. Ihm gefielen die kleinen Husaren- und Prinzenuniformen, meinte Opernsänger Clemens Unterreiner. Er habe sich als Kind auch kostümiert und sich in einer alten „ungarischen Husarenuniform“ immer wie ein Kronprinz gefühlt.
Unterreiner: Von Beginn an kleine Erwachsene
Die Ausstellung zeigt aber auch, dass das Kindsein im Kaiserhaus nicht wirklich ein Leben im Schlaraffenland war, sondern vielfach ein entbehrungsreiches, vorbestimmtes Leben im Dienste der Krone. Diese Diskrepanz wolle man in der Ausstellung erzählen, dass die Kinder von Beginn an als kleine Erwachsene gesehen worden seien, die eine Rolle zu spielen und eine Aufgabe zu erfüllen gehabt hätten, erklärte Kuratorin Katrin Unterreiner: „Da ging es nicht darum, wo liegen deine Talente, welchen Lebensweg möchtest du gehen, sondern das war vorbestimmt.“ Trotz strenger Disziplin und ständiger Überwachung gab es hin und wieder dennoch Raum für unbeschwertes Spielen und kindliche Streiche.
Manche Exponate erstmals zu sehen
In der Ausstellung auf Schloss Halbturn werden auch Exponate von Nachfahren des einstigen Kaiserhauses erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Da wären etwa das Tagebuch des jungen Franz Joseph, Kinderspielzeug der Erzherzogin Marie Valerie und deren Nachfahren, Kinderzeichnungen des Kronprinzen Rudolf oder eine Puppenkleidersammlung, die Sisi ihrer Enkelin geschenkt hat. Es sei immer eine Freude, die Bedeutung der Großfamilie im Hause Habsburg zu sehen, meinte Michael Salvator Habsburg-Lothringen. Die Ausstellung „Kaiserliche Kindheit – Ein Leben für die Krone“ ist bis 5. November im Schloss Halbturn zu sehen.