Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
ORF/Lukas Krenn
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Chronik

Seezuleitung aus Einserkanal in Diskussion

Der Einserkanal des Neusiedler Sees ist vor mehr als 100 Jahren errichtet worden, um den See bei Bedarf entwässern zu können. In Zeiten von Wassertiefstständen ist das kein Thema. Doch der Kanal ist derzeit voll, und es wird diskutiert, ob man das Wasser nicht in den See leiten könnte.

Während der Wasserstand des Neusiedler See trotz des Regens der vergangenen Tage noch immer alarmierend niedrig ist, ist der Einserkanal besonders gut gefüllt. Der rund 30 Kilometer lange Kanal wurde um das Jahr 1900 gebaut, beginnt am südöstlichen Ufer des Neusiedler Sees und läuft dann weiter in Richtung Osten, entlang der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze.

Grafik des Einser-Kanals
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Schleuse des Einserkanals schon länger geschlossen

Ursprünglich wurde der Kanal gebaut, um bei einem außergewöhnlich hohen Wasserstand mittels einer Schleuse Wasser aus dem See abfließen zu lassen, wie es zum Beispiel im Jahr 2009 der Fall war. Aus heutiger Sicht scheint das ein beinahe unvorstellbares Szenario zu sein. Seit 2015 ist die Schleuse nämlich dauerhaft geschlossen. Das Wasser, das derzeit in den Kanal fließt, kommt unter anderem aus der kleinen Rabnitz, der Ikva und aus verschiedenen Bereichen der Region. Wegen der Wasserprobleme des Neusiedler Sees wird nun über eine Leitung des Wassers aus dem Kanal in den Neusiedler See nachgedacht.

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Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Schleuse des Einserkanals
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Einserkanal bei der Brücke von Andau
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Einserkanal bei der Brücke von Andau
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Einserkanal bei der Brücke von Andau
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Die Brücke von Andau über den Einserkanal
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Einserkanal
Einser-Kanal bei der Brücke von Andau
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Einserkanal bei der Brücke von Andau

Land prüft Zuleitung

Eine solche Zuleitung aus dem Einserkanal in den Neusiedler See wird derzeit vom Land geprüft. Erst vergangene Woche gab es ein Treffen von österreichischen und ungarischen Vertretern, bei dem über den Einserkanal gesprochen wurde.

Vom Land heißt es dazu: „Da der Neusiedler See ein internationales Gewässer ist, braucht es die Zustimmung beider Länder. Derzeit werden die Möglichkeiten von Expertinnen und Experten diskutiert.“ Eine dieser Möglichkeiten wäre es laut dem Land, mit einer weiteren Schleuse das Wasser zurückzustauen und mit einer Pumpe in den Neusiedler See fließen zu lassen. Eine solche Lösung hätte nicht nur für den See positive Effekte, sondern auch für das Grundwasser in der Region, erklärte der Direktor des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner.

Neusiedler See Mitte April 2023
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Neusiedler See

Doch das ist leichter gesagt als getan, denn der Einserkanal befindet sich vollständig auf ungarischer Seite. Es gebe einen hohen Abstimmungsbedarf mit Ungarn, so Ehrenfeldner. Außerdem muss das Wasser auch aus biologischer Sicht beurteilt und kontrolliert werden. Bis es also zu einer solchen Lösung kommen könnte, wird wohl noch viel Wasser den Einserkanal hinunterlaufen.

FPÖ-Petition zum Erhalt des Welterbes Neusiedler See

Die FPÖ brachte eine Petition zum Erhalt des Welterbes Fertö -Neusiedler See im Parlament in Wien ein, die in der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses behandelt werden soll. Bund und Land müssten gemeinsam mit Ungarn in dieselbe Richtung rudern und den Erhalt des Weltkulturerbes absichern, sagte der burgenländische FPÖ Nationalratsabgeordnete Christian Ries.