HP Virus
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„Gemeinsam gegen Krebs“

Schutz vor Humanen Papillomaviren

Humane Papillomaviren sind so genannte „Warzenviren“. Es sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, von denen einige krebsverursachende Wirkungen haben. Am besten erforscht ist der Gebärmutterhalskrebs. Seit kurzem ist die HPV-Impfung für alle von neun bis 21 Jahren gratis.

Michaela Klein, Gynäkologin und Präsidentin der Krebshilfe Burgenland, erklärt, dass Hochrisiko – Viren durch sexuelle Kontakte übertragen werden. „Jede Form des Geschlechtsverkehrs überträgt dieses Virus, also nicht nur durch die Penetration Penis-Scheide, sondern auch auf den Händen ist das Virus drauf und auch im Hals-Nasen-Mund-Bereich“, so Klein.

Ärztin am Mikroskop
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Derzeit gibt es nur an der Gebärmutter gut validierte Daten, Männer können noch nicht getestet werden

Ob man bereits mit HPV in Kontakt gekommen ist, kann man derzeit nur bei Frauen testen- und dort nur im Genitalbereich. Es gebe nur bezüglich des Gebärmutterhalses gut validierte Daten.

„Das ist zu einem Problem geworden, weil zum Beispiel seit ein paar Jahren das HPV-Screening gemacht wird. Ab dem 30. bis zum 60. Lebensjahr wird die Frau alle drei Jahre auf HPV getestet. Jetzt habe ich sehr viele Frauen, die positiv sind. Und ich erzähle dann immer: Wir müssen davon ausgehen, dass auch der Mann betroffen ist, das macht sehr viel Unsicherheit. Aber die Männer kann ich nirgends hinschicken“, so die Medizinerin. Eine wirkliche Lösung gibt es für dieses Problem noch nicht.

HPV-Infektion kaum merkbar

Ist man mit HPV infiziert, fühlt man sich zunächst nicht krank. Wenn die Infektion in eine Zellveränderung geht, kann man das zum Beispiel im Mund an Plaquebildungen erkennen. „Unsere Schleimhäute sind aus mehreren Zellschichten aufgebaut, dann wenn wirklich alle Schichten betroffen sind, dann sprechen wir von einer hochgradigen Krebsvorstufe und diese kann dann wirklich in Krebs übergehen. Das heißt, es ist ein kontinuierlicher Prozess, es wird nie so sein, dass man sich infiziert und am nächsten Tag Krebs hat. Üblicherweise dauern diese Zeiträume sehr lange“, erklärt die Spezialistin.

HPV Impfung wird verabreicht
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Mit einer Impfung kann das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent gesenkt werden

Gratis-Impfung für Männer und Frauen von 9 bis 21

Die gute Nachricht ist: Mann und Frau kann sich mit einer Impfung vor einer Infektion schützen. „Die Impfung ist natürlich am sinnvollsten, bevor man Sex hat. Das ist in Österreich die Altersgruppe neun bis 12. Glücklicherweise haben wir seit kurzem die Situation, dass die Impfung bis 21 Jahren gratis ist. Es ist auch in dieser Gruppe sinnvoll, zu impfen – auch wenn man schon Sex hatte, auch wenn man vielleicht bereits die Infektion hatte“, so Klein. Denn die natürliche Infektion macht kaum eine Immunantwort, erklärt Klein, das heißt, dass man nicht vor einer erneuten Infektion geschützt ist.

Die Impfung senkt das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent, auch das Risiko für Krebs an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis wird deutlich gesenkt. Die Impfung gegen Humane Papillomaviren enthält jene Virustypen, die die beschriebenen Erkrankungen am häufigsten verursachen und ist für alle Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr empfohlen, danach optional.