Ab und zu bietet der Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch sogenannte Steinbruch-Führungen an. Für diese Führungen wird das militärische Sperrgebiet für eine Gruppe Interessierter geöffnet. Auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf werden dann aufgelassene Steinbrüche besucht.
Gesteine stecken in bekannten Gebäuden
Rund um Kaisersteinbruch gab es rund 100 Steinbrüche. Das Gestein des imposanten „Blauen Bruchs“ wurde etwa unter anderem beim Bau des Schlosses Schönbrunn, des Wiener Musikvereins und einiger Ringstraßenbauten verwendet. Der harte „Kaiserstein“ prägte das Erscheinungsbild vieler historischer Bauten in Wien. Man sehe die Steine überall in Wien und überall in der Gegend, es sei ein traumhafter Baustein, so Besucherin Beatrix Moser aus Wien.
Neben mächtigen Felswänden bekamen die Gäste der Führung auch versteckte, idyllische Stellen zu sehen. Ulrike Lahner, vom Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, leitete die Führung und hat mit ihren 76 Jahren kurze Anekdoten parat, geschichtliches und auch persönliches. In einem Bruch habe ihr Mann mit seiner Mutter zwei Wochen lang während des Krieges gewohnt, erzählte Lahner.
Einblicke in die Vergangenheit
Die Steinbruch-Wanderung wird von Vizeleutnant Christian Kittelmann begleitet. Im Lauf der Führung sahen die Gäste auch eine russische Sprenggranate, in der roten Zone des Truppenübungsplatzes. Im sogenannten „Kowalt-Bruch“ waren diese Eindrücke wie weggewischt. „In diesem speziellen Bruch ist alles bemoost und hier gibt es auch Farnkraut“, schwärmte Lahner. Fast 16 Kilometer ging die Steinbuch-Führung zu den schönsten Plätzen. Die nächste Wanderung ist am 15. April.