Köszeg ist eine mehrsprachige Gemeinde: Man spricht Ungarisch, Deutsch und Kroatisch. Früher gab es auch eine jüdische Bevölkerung, für sie wurde die Synagoge errichtet. Das Geld kam von dem Großunternehmer Philipp Schey, der neben der jüdischen Gemeinde auch die Armen der Stadt unterstützte. Die Urkunde zu seiner Adelserhebung wird im Landesmuseum in Eisenstadt aufbewahrt.
Um 2,5 Millionen Euro renoviert
Während des Nationalsozialismus wurden die Juden vertrieben und ermordet, das Gebäude war dem Verfall preisgegeben. Bis der Leiter des Instituts für höhere Studien in Köszeg, Ferenc Miszlivetz, kam. Er lebe und arbeite seit 1994 in Köszeg und habe anfangs nicht gewusst, dass es in der Stadt eine Synagoge gebe. Die Ruine zu sehen, sei ein Erlebnis gewesen, er habe sich dann mit seiner Frau gedacht, dass man etwas tun müsse, so Miszlivetz. Auf seine Initiative kaufte die ungarische Regierung das Gebäude und renovierte es um 2,5 Millionen Euro renoviert. Die alte, originale Einrichtung konnte erhalten werden und erstrahlt im neuen Glanz.
Kulturelles Zentrum
Heute gibt es in Köszeg keine jüdische Gemeinde mehr. Das Synagogengebäude wird jetzt für kulturelle Zwecke genutzt. Es sei ein kulturelles Zentrum für Musik geworden, vielleicht auch für Literatur und Vorträge, so Miszlivetz. Zu diesen Veranstaltungen werden auch immer wieder burgenländische Künstler eingeladen. Verwaltet wird die Synagoge vom Institut für Höherer Studien Köszeg. Eine Besichtigung ist gegen Voranmeldung möglich.