Den Muttertag 2012 wird Rettungssanitäter Rene Kanitsch aus Mörbisch wohl nicht vergessen. Er saß gerade mit seiner Freundin beim Frühstück, als er einen Notruf erhielt: Ein deutscher Urlaubsgast war zusammengebrochen. Kanitsch eilte mit seiner Sanitäterausrüstung zum Einsatz. Mithilfe des Defibrillators konnte er den Mann ins Leben zurückholen.

Das Gerät sei einer der ausschlaggebenden Faktoren gewesen, erzählte Kanitsch. Natürlich sei auch die Herzdruckmassage wichtig gewesen, weil eine Blutzirkulation da sein sollte, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, aber mit dem Defi versuche man das Herz mit einem Schlag wieder in einen Rhythmus zu bringen.

Defis in der Regal an zentralen Orten
First Responder, also Ersthelfer wie Rene Kanitsch haben einen Defibrillator in ihrer Ausrüstung. Öffentliche Defibrillatoren seien in der Regel dort zu finden, wo sich viele Menschen treffen – also bei Sportplätzen, Hauptplätzen, Gemeindeämtern und Eingängen von Banken, erklärte Christoph Edelhofer vom Roten Kreuz Burgenland. Die genauen Standorte sind im Internet unter „144.at/defi“ zu finden und auch über die App der Landesssicherheitszentrale Burgenland abrufbar.

Einfache Anwendung
Die Boxen für die öffentlichen Defibrillatoren lassen sich laut Edelhofer alle mit einem einfachen Mechanismus öffnen. Das Gerät könne im Bedarfsfall jederzeit einfach entnommen werden. Manche Kästen lösen auch einen Alarm aus, das ist kein Grund zum Erschrecken. Die Defibrillatoren können auf potenzielle Helfer einschüchternd wirken, doch der Gebrauch ist sehr einfach.
Demonstration der Defi-Anwendung
Man müsse den Defi in einem ersten Schritt einschalten, in einem zweiten die Analyse abwarten und dann sei der dritte Schritt der Stromschlag, so die Rettungssanitäterin Mariam Abdel-Wahab. Die einfache Gebrauchsanleitung ist bei jedem Defibrillator dabei. Oft gibt das Gerät selbst Anweisungen.

Keine Angst vor Defi-Anwendung
Wichtig bei einem Notfall: Zunächst die Vitalfunktionen eines Bewusstlosen überprüfen, dann sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnen. Sobald der Defi beim Patienten ist, einfach Schritt für Schritt den Anweisungen folgen. Man muss keine Angst haben, den Patienten mit einem Stromschlag zu verletzten, so Abdel-Wahab. Der Defi bestimme nach der Analysephase die Stromstärke. „Mehr als helfen und etwas Gutes zu tun, kann ich nicht machen“, betonte die Sanitäterin.
Der Urlaubsgast, den Rene Kanitsch vor elf Jahren mit dem Defi rettete, freut sich nach wie vor des Lebens.