Schwan im Zagersdorfer Fischteich verteidigt sein Revier
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Chronik

Verliebter Schwan hielt Zagersdorf in Atem

Männchen im Hormonrausch können ihre gute Kinderstube vergessen – auch in der Vogelwelt. In Zagersdorf sorgte ein Schwan, der lange als Single im Fischteich lebte, für Aufregung. Das Tier reagierte zunehmend aggressiv. Ein Grund dafür könnte auch seine Liebe zu einer Ente sein.

Eineinhalb Jahre hat der Junggeselle in dem Fischteich die pure Idylle verkörpert. Die Zagersdorferinnen und Zagersdorfer freuten sich über die neue Attraktion im Ort, der Schwan wurde gefüttert, und die Kinder spielten sogar mit ihm, erzählten der Obmann der Sportfischergemeinschaft Zagersdorf, Josef Zakall und Bürgermeister Ivan Grujic.

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Schwan im Zagersdorfer Fischteich
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Der Schwan lebte lange Zeit friedlich im Fischteich Zagersdorf
Schwan im Zagersdorfer Fischteich
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Es gab keine Probleme mit Anrainern und Spaziergängerinnen
Schwan im Zagersdorfer Fischteich
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Erst seit einigen Wochen verteidigt er sein Revier
Schwan im Zagersdorfer Fischteich
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Als Grund wird die ungewöhnliche Liebschafts des Schwans zu einer Ente vermutet
Schwan mit seiner Ente
Kronenzeitung
Das ungewöhnliche Paar
Schwan im Zagersdorfer Fischteich
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Der Schwan soll jetzt in die Donau-Auen übersiedelt werden
Zagersdorfer Fischteich
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Damit hat das Liebesdrama am Fischteich Zagersdorf wohl sein Ende

Schwan attackierte Spaziergängerinnen

Doch vor rund einem Monat war Schluss mit den paradiesischen Zuständen: Der Schwan verfolgte jeden, der dem Ufer nahe kam, auf Schritt und Tritt. Manchmal stieg er sogar aus dem Teich und ging zum Angriff über. Davon können zwei Damen, die der Schwan attackierte, ein Lied singen – blaue Flecken an den Beinen inklusive. Lange Zeit habe es keine Probleme gegeben, doch in letzter Zeit häuften sich die Beschwerden, auch von Familien mit Kindern, sagte Grujic.

Der Schwan verteidigt sein Revier

Der Grund für die Verhaltensveränderung könnte im Hormonhaushalt des Junggesellen zu finden sein und in einer ungewöhnlichen Liebschaft. Der Schwan sei anfangs ziemlich lange alleine gewesen, bis ihn plötzlich eine Ente besucht habe, erinnerte sich der Zagersdorfer Bürgermeister. Die Ente sei immer neben dem Schwan geschwommen, sagte Zakall. Das Männchen sei jetzt tatsächlich in der Balzzeit, und nachdem es kein Schwanweibchen gebe, habe sich der junge Schwan offensichtlich in die Ente als Ersatz verliebt, erklärte Daniel Leopoldsberger von BirdLife Burgenland.

Autodidaktische Expertin holte Schwan ab

Blind vor Liebe und voll mit Hormonen verteidigte der gefiederte Platzhirsch also sein Revier. Daher wurde in Zagersdorf bereits eine Übersiedlung des Tiers überlegt – die Zustimmung der Naturschutzabteilung des Landes vorausgesetzt. Doch dem kam laut Polizei am Freitagvormittag die Wienerin und autodidaktische Schwanexpertin Marina Gruber zuvor. Sie teilte der Polizei mit, dass sie den Schwan holen wolle und zur Untersuchung zum Verein Tierschutz Austria in Vösendorf bringen werde, weil er in Zagersdorf nicht artgerecht gehalten werde. Sie wolle den Schwan voraussichtlich in den Donau-Auen aussetzen, teilte sie der Polizei mit.