Für volles Haar nach Istanbul

Wolfgang Oehlzand aus Neufeld an der Leitha (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) war mit seinem schütteren Haar sehr unzufrieden und reiste deshalb für eine Eigenhaar-Transplantation in eine Klinik nach Istanbul. Wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. Der Eingriff dauerte zwölf Stunden. Von den dicht bewachsenen Bereichen an den Seiten und am Hinterkopf wurden Haarfollikel entnommen, die dann in den oberen Kopfbereich implantiert wurden. 5.000 Haarfollikel bekam der 54-jährige Burgenländer in mühsamer Handarbeit eingesetzt.

Der Eingriff sei mehr oder weniger schmerzfrei gewesen, so Wolfgang Oehlzand. Das Narkotisieren habe er zu Beginn gespürt, aber sofort sei alles taub gewesen. „Das ist, wie wenn du einen Motorradhelm aufhast und es klopft dir jemand am Helm. Aber gespürt hab ich nichts“, so der Burgenländer nach dem Eingriff.

Wolfgang Oehlzand entschied sich für den Eingriff in Istanbul aus Kostengründen. Knapp 2.000 Euro kostete dort die Operation. In Österreich hätte der Eingriff ein Vielfaches ausgemacht. Hauptgrund für den Preisunterschied ist das sehr niedrige Lohnniveau in der Türkei. Auch durch die große Anzahl an Kunden aus aller Welt sind deutlich günstigere Preise möglich.

Nicht ohne Risiko

In der Türkei gebe es gute, aber auch weniger gute Haarkliniken, so der Leiter der Haarambulanz im AKH Wien Johannes Griss: „In Istanbul gibt es exzellente Zentren, die sich auf Haartransplantationen spezialisiert haben, wo Sie sicher eine hochqualitative Leistung erhalten werden – mit dem Aber-Zusatz, dass es natürlich eine gewisse Streuung gibt. Da ist sozusagen ein gewisses Risiko, das Sie haben.“

Bereut habe er es nicht, sagte Wolfgang Oehlzand. Aber er habe es sich trotzdem viel leichter und einfacher vorgestellt. Ob der Eingriff erfolgreich war und die Haare wieder sprießen, wird sich in drei Monaten zeigen.