Laut der neuen Bio-Weideverordnung müssen Bio-Betriebe zwischen April und Oktober, wann immer es möglich ist, Tieren wie Rindern, Schafen und Ziegen einen Zugang zu Weideland ermöglichen. Da das Burgenland aber wenig Weideflächen besitzt und eher von Wein und Ackerbau geprägt ist, ist diese Verordnung laut Eisenkopf nur schwer umsetzbar. Daher forderte sie im Gespräch mit dem EU-Kommissar die Anpassung der Verordnung. Es sei ein sehr interessantes Gespräch auf einer sehr guten fachlichen Grundlage gewesen. Es sei auf jeden Fall Verständnis von Seite des EU-Kommissars da gewesen und ihm sei die Problematik bekannt, so Eisenkopf.
Noch keine konkreten Ergebnisse
Was dann letztendlich im Ergebnis herauskomme, bleibe natürlich offen, so die Landeshauptmannstellvertreterin: „Aber ich denke, es war wichtig, dass wir dieses Bewusstsein noch einmal hergestellt haben und hier noch einmal für diese Thematik sensibilisieren konnten.“
Derzeit fallen im Burgenland laut der Landwirtschaftskammer insgesamt 147 Bio-Betriebe unter die Weideverordnung. Gestraft sei noch nicht worden, jedoch hätten vereinzelt Betriebe aufgrund der Verordnung wieder von Bio auf konventionelle Landwirtschaft umgestellt oder den Betrieb sogar komplett eingestellt, hieß es vom Land.
ÖVP: Späte Reaktion unglaubwürdig
ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif warf Eisenkopf am Mittwoch vor, die Auswirkungen der Weideverordnung auf die Biobauern nicht ernst genommen zu haben. Erst jetzt zu reagieren, nachdem die Verordnung bereits mehr als ein Jahr von den Betrieben umgesetzt werden müsse, sei unglaubwürdig und wahrscheinlich der Landwirtschaftskammerwahl geschuldet.
FPÖ sieht „Showreise“ Eisenkopfs
Kritik übte auch die FPÖ, die von einer „Showreise“ Eisenkopfs sprach. Die Freiheitlichen üben einmal mehr Kritik an der Biowende des Landes, die das Ende vieler Betriebe bringe. „Schon lange verlangen wir Freiheitlichen die Einbeziehung von Praktikern und Experten auf die Verordnungen und Gesetzgebung im Lande und blieben damit ungehört“, kritisierte der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Landesparteiobmann-Stellvertreter Thomas Karacsony. Er forderte eine „auf die Interessen der burgenländischen bäuerlichen Betriebe konzentrierte Politik“.