Frau sitzt im Büro hinter dem Computer
ORF.at/Lukas Krummholz
ORF.at/Lukas Krummholz
Politik

8. März: Frauen im Fokus

Am Weltfrauentag stehen weltweit Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter im Mittelpunkt. Politik und Interessensvertretungen nutzen den Tag, um die Leistungen von Frauen in der Gesellschaft zu betonen und frauenpolitische Forderungen zu unterstreichen.

Landtagspräsidentin Verena Dunst, Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrätin Daniela Winkler (alle SPÖ) wollen anlässlich des Frauentags gemeinsam Mut machen, Netzwerke stärken, Frauenprojekte umsetzen und Vorbilder für Frauen im Land sein. Man sei im Burgenland sicher auf einem sehr guten Weg, wenn es um die Rolle der Frau gehe, so Winkler.

Verena Dunst, Astrid Eisenkopf und Daniela Winkler
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Landtagspräsidentin Verena Dunst, LH-Stv. Astrid Eisenkopf und LR Daniela Winkler

Man brauche kluge, engagierte und motivierte Mädchen und Frauen, die sich in allen Lebensbereichen einbrächten, betonte Dunst. Eisenkopf ist es wichtig, nicht nur am 8. März auf das Thema hinzuweisen, sondern das ganze Jahr über kontinuierlich an der Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen im Burgenland und auch in Österreich zu arbeiten. Frauen und Männer sollten sich die bezahlte und unbezahlte Arbeit fair teilen, so Eisenkopf. Unter dem Motto „Halbe Halbe – weil’s gerecht ist“ wollen die SPÖ-Frauen verstärkt Bewusstsein für die gerechte Aufteilung der Sorgearbeit schaffen. Väterkarenz soll von der Ausnahme zur Regel werden.

Aktion der ÖVP-Frauen in der FUZO Eisenstadt
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Verteilaktion der ÖVP-Frauen zum Frauentag in Eisenstadt

ÖVP-Frauen fordern Einkommenstransparenz

Frauen seien nach wie vor mit Benachteiligungen konfrontiert, Benachteiligungen konfrontiert, wenn es um berufliche Anerkennung, finanzielle Abgeltung und die Chance auf Spitzenjobs gehe, kritisieren die ÖVP-Frauen. Um Frauen zu stärken, brauche es Politik für Frauen mit entsprechenden Rahmenbedingungen. Dazu gehöre auch Einkommenstransparenz, so die Landesleiterin der ÖVP Frauen, Julia Wagentristl. Es müsse alles getan werden, um die finanzielle Situation von Frauen zu verbessern und damit auch ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Frauen müsse ein Einkommen ermöglicht werden, mit dem ein Auskommen möglich sei, ergänzten die ÖVP-Landtagsabgeordneten Melanie Eckhardt und Carina Laschober-Luif.

Regina Petrik hält in der Eisenstädter Fußgängerzone einen grünen Rahmen vor eine Passantin
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Aktion der Grünen in der FUZO Eisenstadt

Grüne sammelten Forderungen an Landespolitik

Die burgenländischen Grünen begingen den Weltfrauentag mit einer Aktion in der Eisenstädter Fußgängerzone. Frauen waren eingeladen, ihre wichtigsten Forderungen an die Landespolitik auszusprechen. Im grünen Holzrahmen fotografiert, werden diese dann gesammelt veröffentlicht. Der Wunsch nach mehr Frauen in Spitzenpositionen werde lauter, so die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik.

Bäuerinnen als entscheidender Faktor

Auch in der Landwirtschaft sind Frauen ein entscheidender Faktor. 35 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Land würden von Frauen geführt, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich. Wichtige Projekte wie „Urlaub am Bauernhof“, „Schule am Bauernhof“, aber auch der Landesverband Bäuerlicher Direktvermarkter seien fest in weiblicher Hand. Damit man Beratungen und Fachtagungen für Frauen auch in Zukunft anbieten könne, brauche es aber finanzielle Unterstützung vom Land, forderte Landesbäuerin Christine Riepl: „Momentan fließen die Gelder nicht.“ Die Bäuerinnen würden leider zu den ersten gehören, die das zu spüren bekommen würden.

Landesbäuerin Christine Riepl, Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich und Bezirksbäuerin Helene Milalkovits
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Landesbäuerin Christine Riepl, LK-Präsident Nikolaus Berlakovich und Bezirksbäuerin Helene Milalkovits

WK: Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern

Petra Schumich, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, macht darauf aufmerksam, dass fast jedes zweite Unternehmen im Burgenland von einer Frau gegründet und mehr als jedes dritte Unternehmen von einer Frau geführt werde. Bei der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie gibt es noch viel Nachholbedarf.

AK erneuert Forderungen

Es brauche „Verbesserungen sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben“ sagte AK-Präsident Gerhard Michalitsch. „Frauen verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer und übernehmen mehr als 60 Prozent der unbezahlten Betreuungs- und Hausarbeit, arbeiten überwiegend Teilzeit, sind öfter von Armut bedroht und haben in der Regel weniger Aufstiegsmöglichkeiten“, so Michalitsch.

Die AK Burgenland fordere daher bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten und von Zeiten der Pflege naher Angehöriger, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, und die Umsetzung des AK-ÖGB-Familienarbeitszeitmodells.