Im Durchschnitt werden bei der biologischen Station in Illmitz im Februar 29 Millimeter Niederschlag gemessen. Im Vorjahr war man mit 21 Millimetern bereits deutlich unter dem Durchschnitt, doch heuer ist mit nur 20 Millimetern noch einmal weniger Niederschlag gemessen worden. Diese Zahlen haben bereits konkrete Auswirkungen.
In den vergangenen Wochen musste die Illmitzer Feuerwehr auffallend häufig zu Flurbränden in der unmittelbaren Umgebung ausrücken. Es seien acht Brandeinsätze gewesen, die hauptsächlich aufgrund der Trockenheit aufgekommen seien, erzählte der Feuerwehrkommandant von Illmitz, Alois Kracher. Die Löscharbeiten seien durch starken Wind erschwert worden.
Heuer bereits 35 Flurbrände im ganzen Land
Im gesamten Burgenland gab es heuer bisher bereits 35 Flurbrände – unter anderem auch deswegen, weil immer wieder Baum- und Rebschnitt verbrannt wird, obwohl das grundsätzlich verboten ist. Generell sei es so, dass man das Abbrennen von diesen biogenen Gartenabfällen hintanhalte, erklärte Andreas Braunstein vom Landesfeuerwehrverband. Man habe daher in den Gemeinden Sammelstellen für biogenen Abfall. Sollte das Abbrennen unbedingt erforderlich sein, müsse man bei den Bezirksverwaltungsbehörden um eine Ausnahmegenehmigung ansuchen.
Grundwasserspiegel deutlich gesunken
Die Flurbrände sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Vor allem der niedrige Grundwasserspiegel, unter anderem in Illmitz, bereitet vielen Experten derzeit Sorgen. In Illmitz liege man, was den Wasserstand des Grundwassers betreffe, jetzt 1,30 Meter unter dem langjährigen Mittelwert, so ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber. Selbst beim Vergleich mit dem vergangenen Jahr, das bereits trocken gewesen sei, liege man jetzt aktuell 30 Zentimeter unter dem Vorjahreswert. „Das sind schon beachtliche Defizite“, so Oberhuber.
Diese Trockenheit hat auch Auswirkungen auf die Umwelt und die Landwirtschaft. Derzeit sind die Ackerböden im Raum Illmitz zwar noch ausreichend feucht, um sie zu bewirtschaften. Doch die Aussicht für die kommenden Monate macht den Experten Sorge. Es fehle im Vergleich zu den letzten Jahren einfach Jahresniederschlag und dadurch sei das Grundwasser zurückgegangen, so Werner Falb-Meixner von der „IG Bewässerung Bezirk Neusiedl am See“: „Dadurch haben wir massiv Probleme.“
Wasser sparen
Daher gilt: Wasser sparen, wo es nur möglich ist. Dazu gehöre, dass man am Tag nicht mehr bewässere, dass man die Überkopfregner mit Schleppschläuchen ausstatte und dass man versuche, mit im Boden ausgebrachten Schläuchen weniger Wasser zu verbrauchen, so Falb-Meixner. Das seien alles Maßnahmen, um mit weniger Wasser das Gleiche zu erreichen.
Hoffen auf Regen
Ob es in den kommenden Monaten wieder mehr Niederschlag im Burgenland geben wird, ist derzeit schwer vorherzusagen. Eine erste Prognose fällt allerdings nicht sehr positiv aus. Es könnte mit in etwa durchschnittlichen Niederschlägen weitergehen, allerdings mit wahrscheinlich auch leicht überdurchschnittlichen Temperaturen, so Oberhuber. Vor allem, wenn es dann im Sommer wieder heiß werde, steige dann natürlich auch die Verdunstungsrate. Je heißer es sei, desto mehr Regen müsse fallen, um die starke Verdunstung zu kompensieren.