Beim plötzlichen Tod von Familienangehörigen durch Unfälle, Naturkatastrophen oder einen Suizid leisten die Krisenteams des Roten Kreuzes Erste Hilfe. Seit 2017 ist auch das SOS Kinderdorf bei der Krisenintervention dabei.
Kooperation österreichweit einzigartig
Für Kinder und Jugendliche habe es früher nichts gegeben, die Zeit bis man einen Therapieplatz bekommen habe, sei lang gewesen und diese Lücke habe man gemeinsam mit dem SOS Kinderdorf schließen können, so Tanja König, Landesgeschäftsführerin vom Roten Kreuz im Burgenland. Die professionelle und individuell abgestimmte Unterstützung durch Psychologinnen, Sozialpädagoginnen oder Sozialarbeiterinnen soll dazu beitragen, die Kinder zu stabilisieren.
Marek Zeliska, Leiter des SOS Kinderdorfs, erinnerte sich an den tragischen Arbeitsunfall eines vierfachen Familienvaters. Die schwangere Witwe wurde bis vor Kurzem vom SOS Kinderdorf betreut. Die Frau habe auch darum gebeten, dass jene Mitarbeiterin, die sie lange betreut hätte, auch bei der Geburt ihres Kindes dabei sein sollte und das sei für die Mitarbeiterin sehr berührend gewesen, so Zeliska. Die ersten beiden Termine des SOS-Krisenteams werden durch Spenden gedeckt. Alles darüber hinaus wird von der Kinder- und Jugendhilfe finanziert.
„Rituale wichtig“
Helfen kann das SOS Krisenteam auch bei einem Sorgerechtsstreit. Bei einem war die Polizei involviert. Die Kinder mussten schließlich im SOS Kinderdorf untergebracht werden. Wichtig sei, dass man das soziale Umfeld miteinbeziehe und besondere Rituale auch im Kinderdorf beibehalte, um so versuchen zu können, die Sicherheit und die Geborgenheit wieder herzustellen, erklärte eine Psychologin.
Im vergangenen Jahr sind von den SOS Krisenteams 10 Kinder- und Jugendliche betreut worden. Insgesamt wurden die Kriseninterventionsteams vom Roten Kreuz zu 165 Einsätzen gerufen.