Vergangenes Jahr ist Willy Puchner 70 Jahre alt geworden, er selbst fühlt sich ewig jung, wie er sagt. „Meine Kinderbücher sind für alle, die sich wie Kinder fühlen, von vier bis 97,5 Jahre“, so Puchner. In der Wiener Hofburg hat Puchner den Staatspreis für sein Gesamtwerk erhalten. Es umfasst geschätzte 30 Bücher. Der Künstler hat sich darin sein eigenes Universum erschaffen. „Haupthemen sind eben Fernweh, die Sehnsucht, Beziehung, Liebe, Fantasie, ich glaube vor allem Fantasie“, so der Preisträger.

Natur und Mensch als Eines
Puchner verwandelt mit Vorliebe Menschen in Tiere. In seinem ganzen Leben hat er Natur und Mensch als eines gesehen. „Durch Zufall bin ich auf das Kinderbuch gekommen. Ich habe eine lange Reise gemacht, vier Jahre mit zwei Pinguinen um die Welt. Da habe ich begonnen Materialbücher zu führen, dort sind auch die ersten Figuren aufgetaucht. Ich war ja in allen Kontinenten, bin zwei, drei Mal um die Erde gefahren, so viele Kilometer waren das letztlich. In diesem Zeitraum sind die Figuren entstanden.“ In dieser Zeit sei auch sein erstes Kinderbuch „Ich bin…“ entstanden, das heuer in einer erweiterten Ausgabe erscheint, dieses Buch sei auch der Prototyp für seine ganze Arbeit, erzählte Puchner.

Auch Postkarten als Inspiration
Seine Reisetagebücher, die er Materialbücher nennt, gehören nicht zu seinem Gesamtwerk. Sie sind aber, wie die unzähligen Postkarten, die er seit seinem achten Lebensjahr an Menschen verschickt, die Grundlage für seine Kinder- und Jugendbücher. Basis und Skizzen für seine Arbeit sind auch tausende Postkarten, die Puchner auf seinen Reisen an Menschen verschickt, die ihm begegnen.

In Oberschützen entdeckt Willy Puchner banale Alltagsgegenstände, wie den Reißverschluss für sich. Sie werden Teil seiner kleinen Kunstwerke. Darauf zu sehen sind viele Tiere, gemeinsam reisen sie durch den Tag und die phantastische Welt des Willy Puchner.