Christophorus ÖAMTC
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Politik

Flugrettung: Vertrag mit ÖAMTC unterzeichnet

Nach monatelangem Hin und Her über das Vergabeverfahren der Flugrettung im Burgenland, sind nun die Verträge zwischen dem Land und dem ÖAMTC unterschrieben. Damit erhielt der Christophorus Flugrettungsverein den Zuschlag.

Land und ÖAMTC haben bereits die Suche nach einem Standort für den Notarzthubschrauber „Nord“ aufgenommen und sondieren derzeit Möglichkeiten im Raum Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See). Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 18 soll voraussichtlich im Herbst startklar sein, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

Pressekonferenz im Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
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Pressekonferenz im Büro von Landeshauptmann Doskozil

Doskozil: Ein Ansprechpartner für Flugrettung

Wenn alles nach Plan laufe, sei es das gemeinsame Ziel, noch im heurigen Jahr mit dem Standort Neusiedl am See und der Flugrettung Neusiedl am See zu starten, so Doskozil. Der bereits bestehende Standort in Oberwart solle nach 2026 eins zu eins weiterlaufen. Man habe damit für die Flugrettung im Burgenland, wie es immer das Ziel gewesen sei, einen Anbieter und Ansprechpartner und damit auch eine gewisse Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Zukunft, so Doskozil. Eine hochwertige Gesundheitsversorgung habe oberste Priorität, daher sei es ein Anliegen gewesen, die Notarztversorgung mit einem zweiten Standort im Landesnorden sicherzustellen.

ÖAMTC erfreut über Entscheidung

Der Christopherus 16 sei seit Mai 2005 in Oberwart stationiert und seither mehr als 16.000 Einsätze geflogen, sagte Reinhard Kraxner, der operative Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Man sei erfreut, diese langjährige Erfahrung und das medizinische, technische und fliegerische Know-How weiterhin für die Menschen im Burgenland einsetzen zu können. Laut Kraxner ist geplant, dass im Bezirk Neusiedl am See drei Piloten, 14 Ärztinnen und Ärzte sowie acht Sanitäter aus der Region zum Einsatz kommen.

Turbulentes Vergabeverfahren

Die Causa Flugrettung reicht mehrere Monate zurück und sorgte auch für politische Diskussionen. Nachdem sich in der Ausschreibung zunächst die Martin Flugrettung GmbH von Unternehmer Roy Knaus durchgesetzt hatte, landete die Vergabe auf Betreiben des unterlegenen ÖAMTC beim Landesverwaltungsgericht, das die Entscheidung aufhob. Schlussendlich wurde die Flugrettung nun an den ÖAMTC vergeben.

Ulram: Späte und teure Einsicht

Es sei -knapp ein Jahr nachdem das Land mit dem Vergabeprozess begonnen habe – eine späte und teure Einsicht von Landeshauptmann Doskozil, nachdem der politische, rechtliche und gesellschaftliche Druck auf ihn zu groß geworden sei, meinte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram in einer ersten Reaktion auf die Entscheidung. Die ÖVP habe sich seit Bekanntwerden der Causa für die ÖAMTC-Flugrettung ausgesprochen.