Generationenwechsel in der Fleischerei Karlo in Pamhagen
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Wirtschaft

Generationenwechsel in Traditionsfleischerei

Der Fleischer im Dorf ist längst Geschichte, im gesamten Burgenland gibt es knapp 60 Betriebe. Ein Traditionsbetrieb im Seewinkel findet aber eine Fortführung. Die Fleischerei Karlo wird seit Jänner von der 28-jährigen Therese Karlo geleitet.

Die Fleischerei Karlo in Pamhagen (Bezirk Neusiedl am See) gibt es seit mittlerweile 75 Jahren. Der Familienbetrieb beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt wird er erstmals von einer Frau geführt. Die Fleischerei ist vor allem bekannt für die Verarbeitung von Graurindern aus dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel. Die Produkte aus Pamhagen werden auch an große Supermarktketten bis nach Wien geliefert.

Generationenwechsel in der Fleischerei Karlo in Pamhagen
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Der Betrieb ist eine Kooperation mit dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel eingegangen

Kundenverhalten verändert sich über die Jahre

„Die Kunden schätzen das sehr. Wir haben jetzt auch mit Angus-Rindern aus Andau begonnen. Das kommt bei den Kunden auch sehr gut an. Das haben wir neben dem grauen Steppenrind“, so Therese Karlo. Sie ist auch immer dabei, neue Produkte zu entwickeln. Der Geschmack und das Konsumverhalten hätten sich über die Jahre verändert, so Martin Karlo, der den Betrieb fast 30 Jahre lang geführt hat. Derzeit werden im Betrieb fast 100 verschiedene Fleischprodukte produziert.

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Therese Karlo hat den Fleischerbetrieb von ihrem Vater übernommen

Landesweit noch 56 Betriebe

Im Jahr 1973, also vor 50 Jahren, hat es im Burgenland noch 251 Fleischerbetriebe gegeben. Heute sind es exakt 56. Mit Spezialitäten und Regionalität versuchen die heimischen Fleischereien bei den Kundinnen und Kunden zu punkten. Wie viele Betriebe tatsächlich überleben werden, wird sich zeigen. Die hohen Energiepreise und der Trend zum fleischlosen Essen machen den Fleischerbetrieben auch im Burgenland immer mehr zu schaffen.

„Die Kunden kaufen gezielter ein. Es heißt dann oft, weniger Fleisch, aber dafür soll es etwas Gutes sein. Vegetarier werden wohl nicht zu uns einkaufen kommen, aber Leute, die sagen, dass sie die Ernährung ein wenig umstellen und darauf achten möchten, wo die Produkte herkommen. Das merken wir schon“, so Therese Karlo. In Zukunft möchte man noch näher beim Kunden sein und auch einen mobilen Verkaufsstand anschaffen.