Alexandra Baer
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Chronik

Brandopfer: „Wie in einem schlechten Film“

Ende Dezember ist das Einfamilienhaus der Familie Baer in Forchtenstein komplett abgebrannt. Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Die Familie stand mit einem Schlag vor dem Nichts. Am Montag sprach Alexandra Baer über den Schicksalsschlag: Es sei wie in einem schlechten Film gewesen.

15 Jahre lang lebte die Familie Baer in ihrem Haus in Forchtenstein, bis es am 27. Dezember 2022 den Flammen zum Opfer fiel. Alexandra Baer war in der Arbeit, als die Polizei ihr von dem Brand mitteilte. Sie sei mit einem Kollegen zum Haus gefahren und habe den Brand schon von Weitem gesehen, so Baer im ORF-Burgenland-Interview mit Sonja Herbst: „Dann habe ich immer nur gesagt ‚Oh mein Gott, oh mein Gott‘, weil ich war einfach fassungslos, dass so etwas passieren kann.“

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Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Brennendes Haus der Familie Baer am 27. Dezember 2022
Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Brennendes Haus der Familie Baer am 27. Dezember 2022
Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Löscheinsatz der Feuerwehren
Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Löscheinsatz der Feuerwehren
Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Löscheinsatz der Feuerwehren
Feuerwehr löscht brennendes Wohnhaus in Forchtenstein
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Notarzthubschrauber beim Einsatzort

Haushund „Junior“ wurde zum Lebensretter

Als der Brand ausbrach, war nur Baers Mann mit dem Haushund „Junior“ daheim. Der vierjährige Berner Sennenhund rettete dem Familienvater das Leben. Ihr Mann habe auf dem Sofa geschlafen und sei wach geworden, weil ihn der Hund gestupst habe, erzählte Baer.

Berner Sennenhund „Junior“
Familie Baer
Lebensretter „Junior“

Ihr Mann habe dann zuerst Rauch bemerkt und dann im Küchenbereich Flammen gesehen. Er habe dann auch gemerkt, dass das Sofa schon geglommen habe und er habe auch Schmerzen gespürt. Bei der Flucht ins Freie habe er sich am heißen Türgriff noch die Hand verbrannt und sei dann im Garten bewusstlos zusammengebrochen.

Familienvater wurde schwer verletzt

Der schwerverletzte Familienvater wurde ins Krankenhaus nach Graz geflogen. Er überlebte nur knapp. Vom Haus blieb nichts übrig. Alexandra Baer kam mit ihren zwei Kindern zunächst bei ihrer Mutter unter und zog jetzt in eine kleine Wohnung in Mattersburg ein. Die Ereignisse holen sie immer wieder ein. Es werde besser, die Abstände zwischen den emotionalen Einbrüchen würden immer größer, so Baer. Sie sei relativ bald wieder arbeiten gegangen, das sei für sie wichtig gewesen, weil sie dort ihre Kollegen und ihre Beschäftigung gehabt hätte.

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Aktuelle Lage nach dem Hausbrand in Forchtenstein
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Das abgebrannte Haus der Familie Baer
Brandruine in Forchtenstein
ORF/Sonja Herbst
Das abgebrannte Haus der Familie Baer
Brandort in Forchtenstein
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Das abgebrannte Haus der Familie Baer
Alexandra Baer im Gespräch mit Sonja Herbst
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Alexandra Baer im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteurin Sonja Herbst

Baer: Von Hilfsbereitschaft beeindruckt

Positiv erlebt Alexandra Baer in dieser Situation vor allem die Hilfsbereitschaft von Familie, Kollegen und auch von der Volkshilfe. Bei einem Hausbrand wie dem in Forchtenstein sei es ganz schlimm, weil nichts mehr da sei, sagte Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst (SPÖ). Weder Frau Baer noch ihre Familie habe etwas zum Anziehen gehabt. Daher sei es darum gegangen, einmal eine Erstausstattung zu beschaffen. Ihr gehe es auch darum, dass die Tochter der Familie weiterhin die Schule besuchen könne, weil Ausbildung ganz wichtig sei, so Dunst.

Die Familie Baer verlor bei dem Brand aber auch viele Erinnerungsstücke, die unersetzbar sind. „Die Bilder von den Kindern; die Bilder, die meine Mutter gemalt hat; die Bilder, die meine Kinder früher gemalt haben“, erzählte Alexandra Baer. Vielleicht finde sie in dem ganzen Schutt noch eine Skulptur, die ihr verstorbener Vater gemacht habe.