Schulsozialarbeiter in der Mittelschule Oberpullendorf
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Chronik

Nachfrage nach Schulsozialarbeit gestiegen

In den Schulen ist nicht zuletzt wegen der CoV-Pandemie auch die Nachfrage nach Schulsozialarbeitern gestiegen. Im Burgenland gibt es die Schulsozialarbeiter seit dem Schuljahr 2020. Das Angebot wurde seither ausgeweitet.

Im Burgenland sind derzeit sieben SchulsozialarbeiterInnen an insgesamt 17 Schulen des Landes tätig. Egal ob Mittelschule oder polytechnischer Lehrgang, die Schulsozialarbeiter haben zu festgelegten Zeiten ein- bis zweimal in der Woche ein offenes Ohr für Kinder und Jugendliche. Die Probleme der Schülerinnen und Schüler seien vielfältig, sagte Tanja Tegeltija, ausgebildete Sozialarbeiterin und Koordinatorin der SchulsozialarbeiterInnen im Burgenland.

Schulsozialarbeiter als ergänzendes Angebot

„Das geht von, wie geht es nach der Schule weiter, bis hin zu Mobbing, sexueller Orientierung und ersten Beziehungen, aber auch wirklich schwierigen Situationen im familiären Umfeld“, so Tegeltija. Die Schulsozialarbeiter sind ein ergänzendes Angebot zu den BetreuungslehrerInnen und SchulpsychologInnen, allerdings gehören sie nicht zum Schulpersonal. Man fungiere als Schnittstelle zwischen Schule, Eltern und im Bedarfsfall auch Kinder- und Jugendhilfe und der Schulpsychologie, sagte Tegeltija.

Markus Lippitz
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Markus Lippitz ist zweimal in der Woche für die Kinder da

„Wie ein wahrer Freund“

In der Mittelschule Oberpullendorf etwa hat Schulsozialarbeiter Markus Lippitz zweimal in der Woche Sprechstunde. Die Probleme seien vielfältig, meistens seien es Konflikte innerhalb der Klasse, erzählte Lippitz. Für ihn sei Lippitz wie ein wahrer Freund, erzählte Laszlo: „Er hilft mir immer, wenn ich Hilfe brauche.“ „Ich habe Angst vorm Sprechen und der Markus hat mir bei dieser Angst geholfen“, sagte Laura.

Kapazitäten während CoV-Pandemie verdoppelt

Die Schulsozialarbeit wurde vom Land Burgenland in den vergangenen zwei Jahren ausgeweitet. In diesem Zeitraum habe man die Schulsozialarbeiter auf das Doppelte aufgestockt. Es hätte sich auch die Beratungsleistungen verdoppelt, sagte Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Die Schulsozialarbeit soll ein niederschwelliges Angebot für Eltern und Kinder sein und ist vor allem kostenlos. Auf Wunsch der Hilfesuchenden manchen SchulsozialarbeiterInnen auch Hausbesuche.

ÖVP für Schulsozialarbeiter an jedem Standort

Die ÖVP fordert Schulsozialarbeiter an jedem Schulstandort. Die Coronavirus-Krise habe den Schülerinnen und Schülern viel abverlangt, so ÖVP-Bildungssprecherin Julia Wagentristl. Es sei jetzt wichtig, dass sie vor Ort einen geschulten Ansprechpartner hätten, damit sie ihre Emotionen, Sorgen und Ängste aufarbeiten könnten.