Während der historisch niedrige Wasserstand des Neusiedlersees Touristikern und Wassersportlern gleichermaßen Sorgen bereitet, spielt er für die Schilfschneider kaum eine Rolle. Auf Wasser oder Eis sind die meisten mit ihren Kettenfahrzeugen nicht angewiesen.
Fehlender Frost beeinflusst Schilfernte
Die Saison sei relativ gut, man habe nur etwas später als sonst starten können, da die Blätter sich nicht von den Schilfhalmen gelöst hätten. Das liege daran, dass der Frost ausgeblieben sei, so Schilfschneider Erwin Sumalowitsch aus Podersdorf. Derzeit seien die Bedingungen laut ihm aber ideal.
Neben dem milden Winter wirkt sich auch die Trockenheit auf die Ernte aus. Das Schilfrohr ist dadurch kürzer als sonst. Problem ist das aber keines. Auf die im allgemeinen gute Qualität hat das wenig Einfluss.
Teuerung beeinflusst auch Schilfernte
Trotz konstanter Auftragslage spürt aber auch diese Branche die anhaltende Teuerung. Die Landwirtschaft werde gut durch Förderungen unterstützt, jedoch seien die Schilfschneider davon ausgenommen. Durch die steigenden Preise könne man nicht so viel Schilf ernten wie in den Jahren zuvor, so Sumalowitsch.
Mehr Schilfschnitt wäre jedoch auch für die Natur wichtig. Denn um den gut 180 Quadratkilometer großen Schilfgürtel, und damit mehr als die Hälfte des Sees als Lebensraum nachhaltig erhalten zu können, muss er auch entsprechend bewirtschaftet und gepflegt werden.