Die Getreideernte hat 2022 früher als sonst begonnen
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Landwirtschaft

Landwirtschaft: 2023 wird herausfordernd

Die Landwirtschaftskammer Burgenland geht mit Zuversicht in ein herausforderndes Jahr: Die Trockenheit werde die Landwirtschaft ebenso beschäftigen, wie die Teuerung, oder die neuen Regeln der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik, sagte Kammerpräsident Nikolaus Berlakovich am Mittwoch.

Die steigenden Strom-, Treibstoff- aber auch Betriebsmittelpreise für die Bauern werden auch in diesem Jahr bestimmende Themen sein, sagte Berlakovich, der sich im März der Wiederwahl als Landwirtschafskammerpräsident stellt. Schon im abgelaufenen Jahr wurden die Kammermitglieder intensiv dazu beraten. Insgesamt seien 2022 62.000 Beratungen durchgeführt worden. Die Kammer hat insgesamt fast 60.000 Mitglieder.

Beratung über EU-Neuerungen ein Arbeitsschwerpunkt

Ein große Herausforderung werden die Neuerungen bei der gemeinsamen Agrarpolitik der EU, die seit Jahresbeginn gelten. Die Förderanträge können nicht mehr zwei mal im Jahr gestellt werden, sondern nur ein Mal, und das auch früher als sonst. Die diesbezügliche Beratung der Bauern sei heuer einer der Arbeitsschwerpunkte, so Berlakovich.

Nikolaus Berlakovich und Josef Kugler
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Kammerpräsident Nikolaus Berlakovich und Kammerdirektor Josef Kugler

Besonders herausfordernd werde aber die Trockenheit, insbesondere im Seewinkel, wo das Grundwasser voriges Jahr historische Tiefststände erreicht hat. Ob es neue Richtlinien für die Wasserentnahme geben wird, wisse er derzeit nicht. „Es hat im Vorjahr eine Besprechung gegeben, wo man gesagt hat, unter Einhaltung gewisser Auflagen kann sorgfältig und sorgsam bewässert werden. Ob die Landesregierung jetzt Veränderungen plant, können wir nicht sagen“, so Berlakovich.

Umstellung auf wassersparende Kulturen

Es brauche aber definitiv mehr Niederschlag. Die Kammer berate ihre Mitglieder jedenfalls in Richtung Umstellung auf wassersparende Kulturen. Was die noch offene Finanzierung der Landwirtschaftskammer betrifft, appellierte Berlakovich an das Land auf eine rasche Einigung – er betonte aber die gute Gesprächsbasis.