Bei der Arbeit im Wald ist jeder einzelne Handgriff wichtig. Bevor die Kettensäge gestartet wird, sollte das Areal rund um die Waldarbeiten entsprechend abgesichert werden. Grundsätzlich sollte man Forstarbeit auch nie alleine machen, sondern immer zu zweit oder zu dritt in den Wald gehen, erklärte der Sicherheitsberater der Sozialversicherungsanstalt, Andreas Kummer.
Man sollte anderen auch Bescheid geben, in welchem Wald man arbeite. Es gebe auch bereits verschiedene Apps, mit deren Hilfe man schon im Vorfeld die Koordinaten herunterladen könne, um dann im Notfall die Rettungskette schnell in Gang zu setzen. Erst dann könne man mit der Schlägerung beginnen, so Kummer.
Schutzkleidung ist Muss
Unabdingbare Voraussetzung dafür ist aber auch die richtige Ausrüstung: Denn bei Waldarbeiten geht nichts ohne Schutz- und Signalkleidung. Dazu gehören Forsthelm, Schnittschutzhose, Signalweste – um alle Arbeiter gut zu sehen –, Schnittschutzstiefel und -handschuhe.
Vor dem Fällen Baum beurteilen
Bevor ein Baum gefällt wird, ist die Baumbeurteilung wichtig, um zu überprüfen, welche Risiken – etwa durch morsche Äste – bestehen könnten und wie er am besten zu Fall gebracht werden kann. Totäste zum Beispiel könnten bei jeder Erschütterung herunterfallen und den Motorsägenführer verletzen, warnte Kummer. Man schaue sich auch an, wie sehr der Baum in die Richtung hänge, in die man ihn fällen müsse.
Erst, wenn alle diese Punkte beachtet worden sind, kann die Motorsäge zum Einsatz kommen. Man schneide einen Keil in Richtung der Fällrichtung heraus, lege die Bruchleiste fest und belasse hinten ein Halteband, so Kummer. Dieses Band halte den Baum in Position, bis man das Kommando „Baum fällt“ gebe und das Band durchtrenne.
Kummer: Eine der gefährlichsten Tätigkeiten
Viele würden das Risiko beim Baumfällen unterschätzen, warnte Kummer. Waldarbeit sei eine der gefährlichsten Tätigkeiten überhaupt. Nur wer sich permanent mit Theorie- und Praxiskursen weiterbilde, könne die Gefahr im Wald drastisch reduzieren. Die gute Nachricht: In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der Forstunfälle eher ab. Das liegt unter anderem an den moderneren Motorsägen. Dennoch kommt es nach wie vor zu teils schweren Unfällen, die durch eine bessere Ausbildung und mehr Achtsamkeit oft verhindert werden könnten.