Das sogenannte Anschlussdenkmal in Oberschützen
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Chronik

Sicht der Künstler auf „Anschlussdenkmal“

Das sogenannte „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen erregt seit Jahrzehnten die Gemüter. Die zentrale Frage: Was tun mit einem Bauwerk, das 1938 errichtet wurde, um den Nationalsozialismus zu verherrlichen? In einem neuen Buch sind Vorschläge von Kunstschaffenden gesammelt.

2019 begann die Gemeinde Oberschützen (Bezirk Oberwart) mit der Aufarbeitung der Geschichte des Denkmals. Eine Arbeitsgruppe mit der Historikerin Ursula Mindler-Steiner setzte verschiedene Initiativen. In dem neuen Buch „Das ‚Anschlussdenkmal‘ von Oberschützen – gestalterische und künstlerische Auseinandersetzungen“ sind die Projekte der Künstlerinnen und Künstler zusammengefasst.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Zeichnung von Peter Wagners Vorschlag eines in schwarz verhüllten „Anschlussdenkmals“
Illustration: Henryk Mossler
Peter Wagners Projekt „Black Box“ von 1981
Entwurf für „Anschlussdenkmal“, das durchgestrichen ist
Ulrike Truger
Ulrike Truger wollte das Denkmal optisch durchstreichen
Entwurf für „Anschlussdenkmal“ mit Spiegeln
Andreas Lehner
Andreas Lehner wollte temporär Spiegel an den Säulen des Denkmals anbringen
Entwurf des „Anschlussdenkmals“ mit unterirdischem Gedenkraum
Peter Wagner, Filmausschnitt „Gehen unter schwebendem Geleise“
2018 schlug Peter Wagner einen unterirdischen Gedenkraum vor
Entwurf für „Anschlussdenkmal“
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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen
Drohnenaufnahmen des „Anschlussdenkmals“ in Oberschützen von oben
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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen
„Anschlussdenkmal“ in Oberschützen
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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen
„Anschlussdenkmal“ in Oberschützen
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Das „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen

Vorschläge blieben meist nur Entwürfe

Der Autor und Regisseur Peter Wagner ist mit mehreren Projekten vertreten. Schon 1981 wollte er das Denkmal temporär mit einem schwarzen Stoff umhüllen. Er sei mit dem damaligen Kulturlandesrat Gerald Mader übereingekommen, das Projekt zu lancieren, er hätte auch die Finanzierung dafür gehabt, aber die Verhüllung sei nicht zustande gekommen, weil der Widerstand in Oberschützen einfach zu groß gewesen sei, erzählte Wagner.

Peter Wagner geht neben seiner Insatllation der schwarzen Pflöcke beim „Anschlussdenkmal“
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Peter Wagner und 70 schwarzen Holzpflöcke

2008 schlug Wagner anlässlich „70 Jahre Anschluss Österreichs an Deutschland“ 70 schwarze Holzpflöcke in den Straßenrand beim Denkmal. Die Installation wurde von Unbekannten mehrmals zerstört. 2018 schlug Wagner den Bau eines unterirdischen Gedenkraumes vor. Die Bildhauerin Ulriker Truger wollte das Bauwerk optisch durchstreichen. Große Spiegel an den Säulen zu montieren, war ein Projekt des bildenden Künstlers Andreas Lehner. Fast alle Projekte blieben Entwürfe, kaum eines konnte umgesetzt werden.

Mindler-Steiner: Umsetzung nicht so relevant

Sie finde es auch gar nicht so relevant, ob die Projekte jetzt alle umgesetzt worden seien, sagte Mindler-Steiner. Für sie seien die spannenden Aspekte gewesen, wer sich mit diesem Denkmal auseinandersetze, wie und warum das passiere und ob sich das über die Zeit ändere.

Buch mit „Anschlussdenkmal“ im Hintergrund
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Platz vor Denkmal soll umgestaltet werden

Die Gestaltung des Platzes vor dem Denkmal steht vor der Umsetzung. Dort werden vier Betonsäulen aufgestellt, mit Texttafeln, die über die Geschichte des Bauwerks informieren. Was noch fehlt, ist die Finanzierung.