Doula aus Trausdorf
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Gesundheit

Geburten: „Doulas“ werden immer beliebter

Eine Geburt ist eine ganz besondere Situation, vor allem für die Gebärende. Immer öfter begleiten neben Hebammen auch „Doulas“ eine Geburt. Diese alte Tradition findet auch im Burgenland immer mehr Anklang.

Jelena Drofenik-Premauer aus Eisenstadt ist eine sogenannte „Doula“. Sie unterstützt und begleitet Schwangere vor, während und nach der Geburt. Das Wort „Doula“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Dienerin“. „Ich unterstütze dabei in den Geburtsflow zu finden und atme mit der Mutter. Ich unterstütze aber auch den Partner und ermutige ihn auch aktiv der Frau zur Seite zu stehen und ihr zu helfen“, so Drofenik-Premauer.

Kein Hebammen-Ersatz, sondern ein Zusatz

„Doulas“ sind aber kein medizinisch ausgebildetes Personal, sondern absolvieren eine spezielle „Doula“-Ausbildung. Der medizinische Part bleibt einzig bei der Hebamme. „Besonders wichtig ist, dass wir niemals ein Ersatz für eine Hebamme sein werden. Wir sind ein Plus bei der Geburt und eine tolle Unterstützung für die Frau und die Familie, aber oft auch für die Hebammen selbst“, so Drofenik-Premauer.

Doula aus Trausdorf
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Die „Doula“ hilft auch vor der Geburt mit bestimmten Übungen

Im Burgenland gibt es derzeit 14 anerkannte Doulas. Sehr oft kommen Erstgebärdende zu Jelena, aber auch Frauen, die bereits eine traumatische Geburt erlebt haben. Einige entscheiden sich aber auch für eine Begleitung im Wochenbett. Denn, auch wenn das Baby da ist, hat die frisch gebackene Mutter Bedürfnisse.

Begleitung nach der Geburt

„Ich habe eine Hebamme, die zu mir nach Hause kommt und die kümmert sich eher um das Baby. Also, dass das Stillen funktioniert und mit dem Gewicht alles in Ordnung ist. Bei der Doula ist es so, dass sie vermehrt auf meine Bedürfnisse schaut und, dass es mir gut geht. Das ist zusätzlich zum Partner noch eine große Unterstützung“, so Magdalena Hofmann, die ihr erstes Kind erwartet.

Doula aus Trausdorf
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Jelena Drofenik-Premauer und ihre Klientin Magdalena Hofmann im Gespräch

Für die Eisenstädterin ist der Job der „Doula“ jedenfalls ein Traumberuf. „Ich finde, es bleibt immer kurz die Zeit stehen, wenn eine Geburt im Gange ist. Das ist wie ein eigener Planet. Die Zeit läuft anders. Ich habe dann auch kein Ich-Gefühl, sondern ich verschmelze dann ein bisschen mit dem ganzen Geschehen und das ist wirklich schön“, so Drofenik-Premauer. Sie möchte auch in Zukunft für Familien da sein und Halt geben.