Punsch
ORF/vargaso
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Chronik

Mehr Alko-Unfälle schon vor der Punschzeit

Alkohol am Steuer ist laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ein Problem, das nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Die Zahl der Alko-Unfälle sei heuer deutlich gestiegen, so der VCÖ – und warnt vor der bevorstehenden Punschzeit.

Zwischen Jänner und Juni gab es im Burgenland 47 Alko-Unfälle bei denn 55 Menschen teils schwer verletzt wurden. Um 70 Prozent mehr Alko-Unfälle habe es im ersten Halbjahr 2022 im Burgenland gegeben und um 75 Prozent mehr Verletzte, so die Bilanz des VCÖ.

Mehr Alko-Unfälle im zweiten Halbjahr

Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Alko-Unfälle im zweiten Halbjahr immer höher war als im ersten Halbjahr. In den vergangenen viereinhalb Jahren kosteten Alko-Unfälle auf Burgenlands Straßen vier Menschen das Leben, mehr als 350 wurden verletzt.

Eine VCÖ-Analyse für ganz Österreich zeigt: Den höchsten Anteil an Alko-Unfällen gibt es am Wochenende, insbesondere in den Nachtstunden. Und: 86 Prozent der Alko-Lenker sind Männer. Bezüglich der Altersgruppen sind die 20 bis 29-Jährigen jene, die die meisten Alko-Unfälle verursachen.

Gefahr: Punsch und Glühwein

Der VCÖ erinnert daran, dass bereits bei 0,5 Promille das Unfallrisiko auf das Doppelte steigt, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache. Nun kommt die Zeit der Punschstände und Weihnachtsmärkte. Aufgrund der Süße wird die Wirkung von Punsch oft unterschätzt. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren. „Die Devise „Don’t drink and drive“ ist unbedingt zu beherzigen“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Unterschiede zwischen den Bezirken

In den vergangenen drei Jahren waren die Unterschiede zwischen Burgenlands Bezirken beim Anteil der Alko-Unfälle groß: Den niedrigsten Anteil an Alko-Unfällen gab es im Bezirk Güssing mit sechs Prozent, den höchsten Anteil an Alko-Unfällen verzeichnete der Bezirk Jennersdorf mit zwölf Prozent, wie die VCÖ-Analyse zeigt. In der Statutarstadt Rust gab es im Drei-Jahreszeitraum keinen einzigen Alko-Unfall. Und in vier Bezirken – Güssing, Mattersburg, Neusiedl, Oberwart – gab es keinen tödlichen Alko-Unfall.

Mit den Öffis zu den Christkindlmärkten

Der VCÖ empfiehlt, möglichst Bahn, Bus oder Anrufsammeltaxi zu nutzen, um zu Veranstaltungen oder Christkindlmärkten zu kommen. „Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot macht unsere Mobilität nicht nur klimaverträglicher, sondern auch sicherer“, betont Mosshammer. Auch deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Burgenländerinnen und Burgenländer ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen haben.

Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung. Deshalb schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis und Gemeindebussen zweckgewidmet wird.