Im Burgenland beherrschen den Markt zu über 80 Prozent die fünf gemeinnützigen Bauträger. 70 Prozent der angebotenen Wohnungen sind geförderte Mietwohnungen. Der geringe Anteil an Eigentumswohnungen ist im Bundesländervergleich auffallend. Dafür leben die Burgenländerinnen und Burgenländer aber, laut Matthias Grosse von Exploreal, in verhältnismäßig großen Wohnungen.
„Die Wohn-Nutz-Fläche ist im Schnitt mit 74 Quadratmetern deutlich höher als im österreichweiten Durchschnitt. Da liegen wir bei 68 Quadratmeter. Das liegt natürlich auch daran, dass es hier von den Wohntypen her auch mehr Reihenhäuser gibt, die mehr Wohnfläche bieten“, so Grosse.
Auffallend hohe Preise
Mit 1.400 fertiggestellten Wohnungen hat die Bautätigkeit im Burgenland heuer ihren Höhepunkt erreicht. Laut Exploreal haben die Wohnbauträger ihre Projekte für nächstes Jahr deutlich zurückgefahren. Trotzdem bleibe das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgewogen. Auffallend für Matthias Grosse von Exploreal sind allerdings die hohen Preise.
Deutliches Nord-Süd-Gefälle beim Preis
„In der Steiermark ist ein Stück Wohnung zum Beispiel mit 250.000 Euro deutlich günstiger als im Burgenland. Da sieht man schon, dass das Burgenland durchaus hochpreisig ist, wenn man es mit anderen Bundesländern vergleicht“, so Grosse. Ludwig Bresich von der Wirtschaftskammer macht auf das starke Nord-Süd-Gefälle aufmerksam. "Am See in Neusiedl werden Wohnungen um die 10.000 Euro pro Quadratmeter angeboten. In Jennersdorf wird eine Wohnung von einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft um 2.300 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Durch die Teuerung würden auch wieder gebrauchte, kreditfinanzierte Wohnungen frei werden. Das könne laut Exploreal sogar zu einer leichten Entspannung bei den Preisen führen. Ein neues Segment im Burgenland seien mit 170 Wohneinheiten auch die frei finanzierten Wohnbauprojekte.