Pensionisten gehen in der Pension wegen Teuerung und Inflation arbeiten und müssen oft hohe Steuersätze bezahlen
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Wirtschaft

Erleichterungen für arbeitende Pensionisten gefordert

Seniorenvertreter fordern schon lange finanzielle Erleichterungen für Menschen, die in der Pension weiterarbeiten. Der Seniorenbund setzt sich etwa seit Jahren für die Abschaffung des Pensionsbeitrags für arbeitende Pensionisten ein – nun habe man unter anderem ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher auf seiner Seite.

Die derzeitigen bis zu 22,8 Prozent Pensionsbeiträge für Pensionistinnen und Pensionisten, die weiter arbeiten wollen, seien eine ungerechte finanzielle Belastung, sagte die Präsidentin des österreichischen Seniorenbundes Ingrid Korosec. Sie fordert seit Jahren die ersatzlose Streichung dieser Beiträge. Jetzt habe sie ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher, die Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung und die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf ihrer Seite, schrieb Korosec in einem Brief an den burgenländischen Seniorenbund. Dessen Obmann Rudolf Strommer zeigte sich erfreut über die von Korosec angesprochene mögliche Gesetzesänderung noch in dieser Legislaturperiode.

Strommer: Forderung gerechtfertigt

„Die Wirtschaft braucht Fachkräfte und die Senioren mit viel Erfahrung wären gerne bereit auch weiterhin – zumindest teilzeitmäßig – weiterzuarbeiten. Und es sieht niemand ein, warum jemand in einem hohen Alter zwar weiterarbeiten, aber Pensionsbeiträge bezahlen soll. Deshalb finde ich diese Forderung gerechtfertigt und ich würde mich freuen, wenn das auch gesetzlich so festgeschrieben wird“, so Strommer.

Bieler für Freibetrag

Der Präsident des Pensionistenverbandes Burgenland Helmut Bieler sprach von einem guten Ansatz – aber: „Ich bin nicht unbedingt dafür, dass man die Pensionsbeiträge ganz abschafft, sondern, dass man einen Freibetrag macht, innerhalb dessen kein Pensionsbeitrag bezahlt werden muss. Und, dass wenn man schon dazuverdient und auch Beiträge bezahlt, dass sich das dann sofort auf die Höhe der Pensionen auswirkt – weil dann keine Schädigung der Pensionsversicherung zustande kommt, sondern ausschließlich Vorteile für diejenigen Pensionistinnen und Pensionisten, die dazuverdienen und auch für die Arbeitgeber“, sagte Bieler.