Chronik

Dokumentationsstelle: „Sektenähnliche“ Bewegung in Poppendorf

Die Dokumentationsstelle Politischer Islam berichtet von der Ansiedelung der Anastasia-Bewegung in Poppendorf (Bezirk Jennersdorf). Die internationale Gruppierung sei „sektenähnlich und esoterisch“ und falle durch antisemitische Äußerungen negativ auf.

„Eine sektenähnliche, esoterische Gruppe, die sich durch antisemitische Äußerungen negativ hervorgetan habe“ – so beschreibt die Dokumentationsstelle Politischer Islam die Anastasia-Bewegung. Die internationale Gruppierung hat sich im Vorjahr auf einem Bauernhof bei Poppendorf angesiedelt. Die Menschen werden von Außenstehenden als esoterisch angehauchte Aussteiger wahrgenommen – darunter sind Coronavirus-Skeptiker, Impfverweigerer, Selbstversorger, Konsumkritiker, zusammengefasst im Verein „Bewußtseinshelden“. Der Name des Ansiedlungsprojektes ist Akademie Elysion.

Gruppe wollte Hof kaufen

Die Gruppe hat eine Anzahlung für den Hof geleistet und wollte diesen heuer kaufen, doch dazu ist es laut dem Eigentümer nicht gekommen. Der Verein habe die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen können, sagte er gegenüber dem ORF Burgenland. Der Präsident des Vereines, der aus Deutschland zugereiste Norman Kosin, bestätigte das. Das Projekt sei auf Eis gelegt worden. Er selbst lebt heute mit seiner Familie in Reinersdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Heiligenbrunn.

Dokumentationsstelle: Rechtsextremes Spektrum

Der Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus, genannt auch Dokumentationsstelle Politischer Islam, hat die Gruppe rund um Kosin unter die Lupe genommen. Sie sei ein Ableger der Anastasia-Bewegung, die sich auf Romane eines russischen Schriftstellers berufe, in denen aufgerufen wird, autarke Familienlandsitze zu gründen, um der „technokratischen Welt“ zu entkommen, die von „dunklen Mächten“ beherrscht werde. Die Dokumentationsstelle sieht auch antisemitische Inhalte und ordnet die Bewegung dem rechtsextremen Spektrum zu.

Vereinspräsident: Ablehnung von Antisemitismus

Kosin betonte gegenüber dem ORF Burgenland, er teile jene Inhalte der Anastasia-Bewegung, in denen es um ein Leben im Einklang mit der Natur gehe. Antisemitismus und politischen Extremismus lehne er ab. Kritik an Einzelpersonen, auch an Juden, müsse erlaubt sein.