Als Interviewort hat Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics den Friedhof in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung gewählt. Siegendorf verbinde am besten mit seiner Lage die beiden Feiertage Allerheiligen und Allerseelen. Die Kirche sei Allerheiligen gewählt und der Friedhof Allerseelen, so der Bischof.
Zelte spalten die Gesellschaft
Angesprochen auf die aktuellen Geschehnisse rund um die Flüchtlingssituation in Österreich, tritt Bischof Zsifkovics für mehr Menschlichkeit im Umgang mit diesen Menschen ein. „Das Aufstellen von Zelten in Zeiten, wie wir sie gerade erleben, ist nicht hilfreich. Es spaltet die Gesellschaft. Und ich appelliere an die Politik, dass man gerade in so sensiblen Zeiten wirklich den Verstand und das Herz einsetzt, um Lösungen zu finden, wie man Menschen heute würdig aufnehmen kann“, so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zum Allerheiligentag.
Abgesehen von der Flüchtlingskrise ging es in der österreichischen Innenpolitik in den vergangenen Wochen sehr turbulent zu. Mutmaßlicher Machtmissbrauch, Korruptionsvorwürfe und Freunderlwirtschaft – all das dominiert die Schlagzeilen. Die Bevölkerung verliert aktuellen Umfragen zufolge immer mehr das Vertrauen in die Politikerinnen und Politiker und in die Politik allgemein.
Bischof Ägidius Zsifkovics im Interview
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics appelliert im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporterin Inge Maria Limbach an die Verantwortungsträger Herz und Verstand zu benutzen
Appell an alle, die Verantwortung tragen
„Es ist nicht meine Aufgabe Politikern die Leviten zu lesen, aber ich kann es sagen: Immer, wenn woanders Korruption oder andere Dinge geschehen sind, haben wir etwas verächtlich auf diese Länder geschaut. Ich denke, das gibt es leider auch bei uns. Und ich appelliere auch hier an alle, die Verantwortung tragen in Kirche und vor allem in Gesellschaft, in Politik, dass wir unsere Ämter, die wir ausfüllen, mit Wahrhaftigkeit, mit Transparenz und vor allem das Amt heißt Minister, dass wir dem Volk dienen, dass wir Menschen heute helfen. Ich glaube, wenn wir das tun, dann können die Leute wieder Hoffnung fassen und Vertrauen in die Politik haben“, so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporterin Inge Maria Limbach.