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Wirtschaft

Burgenland Energie will Preisdeckel für Unternehmen

In der EU ist eine neue Verordnung in Kraft, die hohe Gewinne der Stromerzeuger abschöpfen soll, auch durch das Einziehen eines Preisdeckels beim Stromverkauf. Wie genau das gemacht wird, ist in Österreich noch offen. Die Burgenland Energie fordert, den europäischen Preisdeckel direkt an Unternehmen weiterzugeben.

Für private Haushalte hat die Bundesregierung einen Strompreisdeckel schon eingeführt. Bis zu einem Verbrauch von 2.900 Kilowattstunden pro Jahr müssen ab 1. Dezember nur zehn Cent pro Kilowattstunde bezahlt werden. Für Unternehmen gibt es das in dieser Form nicht.

Europaweit gibt es wiederum eine Verordnung, um Gewinne von Stromunternehmen abzuschöpfen. Ein Teil davon betrifft Energieunternehmen, die vergleichsweise günstig Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren. Ihre Einnahmen werden bei 180 Euro pro Megawattstunde gedeckelt. Was darüber hinausgeht, können die Staaten einheben und zur Unterstützung von Stromkunden verteilen.

Sharma schlägt Kombination vor

Stephan Sharma, Chef der Burgenland Energie, schlägt eine Kombination beider Maßnahmen vor. „Das ist doch wichtig, dass dieser Strompreis auch für Unternehmen, für Endkunden wirkt. Und der Vorschlag ist, dass man diesen Strompreisdeckel rasch und unbürokratisch auch für die Unternehmen umsetzt. Eins zu eins, so wie wir es in Österreich gemacht haben für die Haushalte, könnte man auch diesen Strom als Deckel mit 1. Dezember auch für die Unternehmen umsetzen“, so Sharma

Das soll konkret heißen, dass der Preisdeckel von 180 Euro pro Megawattstunde direkt an Unternehmenskunden weitergegeben werden soll. Umgerechnet auf die kleinere Einheit Kilowattstunde hieße das 18 Cent pro Kilowattstunde. „Wir sehen derzeit gerade im Unternehmensbereich, dass bei vielen Unternehmen, die Stromlieferverträge jetzt mit Jahresende auslaufen und wir als Energieversorgungsunternehmen aktuell um 40 Cent pro Kilowattstunde einkaufen und gleichzeitig aber wir auf der Erzeugerseite nur 18 Cent bekommen. Dieses Ungleichgewicht müssen wir auflösen und sehr unbürokratisch könnte man es auflösen, indem man dasselbe Instrument verwendet, wie bei den Haushalten“, erklärt Sharma.

Burgenland Energie von Obergrenze stark betroffen

Dass, so wie für Haushalte, auch für Unternehmen eine Verbrauchsgrenze eingezogen werden solle, bis zu der ein Preisdeckel gelten würde, könne man diskutieren. „Dass man jetzt einmal diesen Deckel, der auf europäischer Ebene beschlossen wurde, für die Erzeuger mal eins zu eins auch für die Unternehmen umsetzt und man kann danach noch immer weiter nachbessern“, so Sharma. Die Burgenland Energie wäre jedenfalls von der europäisch vereinbarten Preisobergrenze stark betroffen. Als größter heimischer Windkrafterzeuger fällt sie voll in die Regelung.