Mehr als 1.200 Ragweed-Einmeldungen verzeichnet die zentrale Melde- und Koordinierungsstelle im Amt der Burgenländischen Landesregierung heuer. Die meisten Einmeldungen gab es im Südburgenland. Der heiße Sommer und der warme September begünstigen die Ausbreitung der Pflanze. Es gebe Feldern, auf denen jahrelang nichts passiert sei, das sei nicht nur schlecht für Allergikerinnen und Allergiker, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg, wenn das Feld voll mit Ambrosia sei, so der Ragweed-Experte Hermann Frühstück. „Das Allerwichtigste wäre, eine Fruchtfolge einzuhalten und man müssten dazwischen Kulturen nehmen, in denen Ragweed leicht bekämpfbar ist“, so Angela Pfeiffer, Ragweed-Beraterin in der Landwirtschaftskammer.
Soja-, Sonnenblumen- und Kürbisfelder anfällig
Besonders Ragweed anfällig sind neben der Sojabohne auch Sonnenblumen- und Kürbisfelder. Dicht wachsender Weizen würde Ragweed zurückdrängen. Überhaupt kann sich Ragweed auf brach liegenden Feldern hervorragend ausbreiten. Für die Natur sind ungenutzte Felder wichtig. Die Bekämpfung von Ragweed ist allerdings aufwändig. Wichtig sei, dass Felder nicht nur gemäht, sondern auch umgegraben werden, denn so werden auch die Seitentriebe entfernt.

Beim Ausreißen Handschuhe tragen
Gelingt die Bekämpfung nicht vor der Blüte, verbreitet sich die Pflanze ungeniert weiter. Man findet sie an Waldrändern in überdimensionaler Größe, oder an Straßenrändern, neben Masten, wo nicht sorgfältig gemäht wurde. Spaziergänger, die nicht allergisch auf die Ambrosia-Pflanze reagieren, sollten sie ausreißen, raten Expertinnen, die sich für eine umfassende und nachhaltige Bekämpfung von Ragweed im Burgenland einsetzen. Dabei sollten allerdings Handschuhe verwendet werden, denn die Haut könnte trotzdem allergisch reagieren, so Kristina Plenk vom Ragweed-Management.
Um die Bevölkerung weiter aufzuklären, haben die Naturschutzorgane gemeinsam mit dem Land eine Informationsseite eingerichtet. Hier können sich Gemeinden, Landwirte und die Bevölkerung informieren.