Alt- und Totholz im Leithagebirge
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Umwelt

Totholz für Artenvielfalt

Der Wald ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere, besonders für Insekten. Dass der Erhalt der Artenvielfalt und eine wirtschaftliche Nutzung des Waldes gleichzeitig möglich sind, zeigt ein Pannatura-Projekt im Leithagebirge: Dabei geht es um den Einsatz von Alt- und Totholz.

Abgestorbene und umgestürzte Bäume mitten im Wald sind in den Esterhazy-Wäldern im Leithagebirge kein ungewöhnliches Bild, denn das Alt- und Totholz ist Lebensraum für Hunderte Insekten. So benötigen zum Beispiel Hirschkäfer morsches Holz, um ihren Bestand zu sichern. Seit drei Jahren läuft im Leithagebirge auf 3.500 Hektar ein Pannatura-Projekt, bei dem der Alt- und Totholzbestand bewusst eingesetzt und erforscht wird. In diesem Gebiet wurden mittlerweile rund 1.150 Insektenarten registriert.

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Praxisleitfaden für Waldbesitzer

Dabei sei eng mit Naturschutz-Organisationen zusammengearbeitet worden, sagte Matthias Grün, Geschäftsführer der Pannatura GmbH, die rund 22.500 Hektar Wald bewirtschaftet. Man habe auch einen Praxisleitfaden erstellt, der Waldbesitzern und Forstbetrieben Hilfestellung geben solle. Dabei gehe es darum, Bewirtschaftung und Holznutzung auf der einen Seite und Respekt vor der Natur und vor den Lebensräumen auf der anderen Seite in einer möglichst großen Bandbreite abbilden zu können.

Für Eisenkopf Vorzeigeprojekt

Unterstützt wird das Projekt auch von der EU und dem Land Burgenland, geht es doch darum, die Artenvielfalt trotz Bewirtschaftung zu sichern. Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) ist das Pannatura-Projekt auch ein gutes Beispiel für andere Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, dass sowohl aktive Waldbewirtschaftung als auch Naturschutz möglich seien. Auch dieses vernetzte Denken – diese Trittsteinbiotope, die hier geschaffen würden – sei ja auch ein Projekt, das sich auf Landesseite widerspiegle.

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Von St. Georgen bis Breitenbrunn wurde mit „Biotopbäumen“ ein Korridor auf einer Länge von 30 Kilometern geschaffen. Diese Vernetzung ist für den Austausch wichtig. Einzelne Arten brauchten spezielle Bäume, um überhaupt überleben und sich fortpflanzen zu können, und daher müssten diese einzelnen Flächen vernetzt werden, damit es zu einem genetischen Austausch dieser einzelnen Arten komme und ein Fortbestand gewährleistet sei, erklärte Pannatura-Forstleiter Peter Fischer.

Einblicke bei Waldtagen Ende September

Informationen zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft werden auch Ende September bei den „Pannatura Waldtagen“ im Leithagebirge bei Eisenstadt präsentiert. Neben Vorführungen der modernen Waldarbeit gibt es für die Besucher auch Einblicke, wie Forstwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können.